Smart Home und Energie sparen – ein Widerspruch?
Falls Sie sich erst einmal fragen, ob es nicht ein Widerspruch ist, mit elektronischen Anwendungen wie Sprachassistenten oder Leuchtmitteln Energie zu sparen, können wir Sie beruhigen. Nicht in jedem Smart Home lauert ein gemeingefährlicher Energiefresser. Im Gegenteil, mit geschickt eingesetzten smarten Geräten oder Anwendungen können Sie diese Stromfresser sogar entlarven und aus den eigenen vier Wänden verbannen.
Wir möchten Ihnen ein paar nützliche Energiespartipps an die Hand geben, die Sie nicht nur im Eigenheim umsetzen können, sondern auch in Mietwohnungen.
Energiespar-Tipp Nr. 1:
Mit WLAN-Steckdosen Stromfresser finden
Wer Strom sparen möchte, muss erst einmal Detektiv spielen und die Übeltäter finden: Welches Haushaltsgerät verbraucht unnötig viel Strom? Ist es der berühmte PC im Standby-Modus?
Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, können Sie auf WLAN-Steckdosen zurückgreifen. Wenn diese mit einer Funktion zur Energieverbrauchsmessung ausgestattet sind, können Sie den Stromfressern ein Schnippchen schlagen. Mithilfe einer App haben Sie dem Stromverbrauch der angeschlossenen Geräte im Blick und können die Schluckspechte vor die Tür setzen. Oder Sie nutzen die Möglichkeit, die WLAN-Steckdosen mit einem intelligenten Sprachassistenten zu koppeln. Auf diese Weise können Sie die jeweiligen Geräte auf Zuruf ausschalten – das geht nämlich schneller und vor allem bequemer, als dafür extra von der Couch aufzustehen.
Energiespar-Tipp Nr. 2:
Smarte Thermostate für Ihre Heizung
Sobald sich der Herbst ankündigt, schmeißen wir die Heizung an, damit es rund um die Uhr behaglich warm ist. Diese Wohlfühlatmosphäre hat ihren Preis: Die Heizkosten machen in der Regel den Großteil unserer Nebenkosten aus. Das bedeutet nicht, dass Heizen immer teuer sein muss. Unter anderem die Effizienz des Heizens und wie man seine Wohnung oder sein Haus vor Wärmeverlusten schützt, kann Kosten sparen.
Automatisierte Thermostate können unterstützen und Umwelt und Geldbeutel schonen. Sie programmieren das smarte Thermostat so, dass wirklich nur geheizt wird, wenn Sie es wollen: Wenn Sie Ihre Wohnung oder Ihr Haus verlassen, fährt das Smart-Thermostat die Heizleistung automatisch herunter. Es kann in jedem Raum eine individuelle Temperatur halten, auf offene Fenster und Sonneneinstrahlung reagieren und Ihnen schließlich auch den Wohnraum vorheizen. Hier liegt der größte Vorteil: Wenn Sie nach Feierabend nach Hause kommen, ist es muckelig warm, ohne dass Sie zu Lasten der Umwelt – und Ihres Kontos – geheizt haben.
Energiespar-Tipp Nr. 3:
Auf smarte Leuchtmittel setzen
Ein Klassiker: Alle sind ausgeflogen, doch in einem Zimmer ist noch das Licht an. Besonders in Haushalten mit Kindern brennt gerne eine ganze Festbeleuchtung, obwohl niemand zu Hause ist. Smarte Leuchtmittel beenden diese Lichtspiele: Sie lassen sich sowohl vom Smartphone aus steuern als auch von Sonneneinstrahlung, Bewegungen oder einsetzender Dunkelheit beeinflussen. Intelligente Leuchtmittel fürs Smart Home sind mit Sensoren ausgestattet, die bemerken, wenn niemand mehr im Raum ist – das Licht geht aus. Wenn die Sonne aufgeht und durch das Fenster scheint, wird das Licht automatisch gedimmt.
Zudem sind die modernen Leuchtmittel stromsparender als die alten Glühbirnen, die sich immer noch an vielen Stellen in unseren vier Wänden verstecken. Besonders Kellerräume sind anfällig dafür: Alte Glühbirnen aus Omas Zeiten beleuchten Vorrats- oder Waschkeller, weil man sich dort nur selten und kurz aufhält. Und trotzdem heißt es oft: “Hast du das Licht im Keller angelassen ...?” Smarte LED-Birnen oder Leuchtstreifen verbrauchen weitaus weniger Strom als ihre Vorgänger und sind langlebiger. Mittlerweile sind sogar Möbel mit integrierter smarter Beleuchtung erhältlich oder ganze Beleuchtungssysteme für den Garten. Ihr Pluspunkt: Sie genießen die gemütliche Beleuchtung, sparen dennoch Energie und reduzieren Ihre Stromkosten.
Energiespar-Tipp Nr. 4:
Gut vernetzt ist halb gespart
Wer nicht bei zwei smarten Leuchtmitteln bleiben und auf Smart-Home-Technologien im größeren Stil setzen möchte, ist mit einer sinnvollen Vernetzung der Geräte gut beraten. Smart-Home-Systeme verbinden die Geräte miteinander und stellen sicher, dass das gesamte System effizient arbeitet und tatsächlich Energie einspart.
Die Zentrale des Systems ist dabei die Schnittstelle aller Geräte sowie Anwendungen und koordiniert durch den Datenaustausch die Funktionsweise der einzelnen Geräte. Im Klartext heißt das: Wenn Sie beispielsweise morgens als Letzter Ihr smartes Zuhause verlassen, drosselt das System die Heizkörper in den Wohnräumen, schaltet alle Lichter aus, schließt die Haustür sicher ab und aktiviert die Alarmanlage. Dank dieser sogenannten Geofencing-Funktion wird das Ganze abends wieder rückgängig gemacht, sobald Sie sich Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus nähern – natürlich in sinnvoller und sicherer Reihenfolge.
Wie bei allen Tipps gilt auch hier besonders: Sie sollten sich vorher im Klaren darüber sein, was Sie vorhaben, denn sonst herrscht bald Ebbe im Geldbeutel. Wer unüberlegt Gadgets anschafft, kauft doppelt, weil die Systeme nicht kompatibel sind. Informieren Sie sich vor dem Kauf also genau, damit Sie Ihre zukünftig gesparten Stromkosten nicht vorab zum Fenster hinauswerfen.
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