Darum lohnt sich ein Ausflug nach: Gelsenkirchen

„Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah!“ Gab’s zu Goethes Zeiten etwa auch Corona? Oder wie kommt er da drauf? Wir haben jedenfalls im letzten Jahr gelernt, dass es sich oftmals lohnt, vor der eigenen Haustür zu schauen, um sich einen schönen, abwechslungsreichen Tag zu machen. Aber wir haben auch gemerkt: Alle kennen die gleichen Ziele und dort wird es schnell voll. Darum geben wir Euch ab jetzt im Blog Insider-Tipps. Wir, unser Team, kennen die Erenja-Region sehr gut und manchen Ort gar „wie unsere Westentasche“. Jeder hat seine Lieblingsplätze, die eher kleine Geheimtipps sind und ein Grund, warum wir unsere Heimatstädte und -gemeinden so lieben. Wenn Ihr also ab jetzt die Headline „Darum lohnt sich ein Ausflug nach …“ lest, wisst Ihr: Reinschauen lohnt sich!

 

Und natürlich beginnen wir mit Gelsenkirchen (der angeblich unlebenswertesten Stadt Deutschlands, ich sag nur #401…). Hier ist nicht nur der Sitz unserer Hauptverwaltung (die auch einen Blick lohnt, bei „Einheimischen“ heißt das Gebäude auch „die Puppenstube“), hier gibt es tatsächlich viel Schönes zu entdecken, das einen Ausflug lohnt. Aber es kann ja nur einen Tipp geben, und darum machen wir es gleich Barock: mit einem Schloss. Oder besser gesagt, dem Park rund ums Schloss Berge. Er ist nicht nur eine grüne Lunge der Stadt (von tatsächlich vielen weiteren), sondern bietet eine Reihe Besonderheiten, die einen ausgiebigen Spaziergang lohnen. Meine drei Lieblingsorte stelle ich jetzt vor:

Kunst am Baum

Schon 28 Mal wurde ein zum Fällen freigegebener Baum der Anlagen zum Kunstobjekt für Jedermann. Auf Initiative des Gelsenkirchener Kunstvereins setzen dann bekannte Künstler ihre Ideen um. Im Gebiet nördlich des großen Kinderspielplatzes findet sich hier die sehenswerte Ausstellung mit unterschiedlichsten Interpretationen. Zur Kunst am Baum gehört übrigens, dass mit einem Naturmaterial gearbeitet wurde, dass verwittert und irgendwann ganz verschwindet. Manch älterer Baum lässt die Kunst nur noch erahnen oder eine einsame Info-Stehle zeigt, dass hier mal etwas war. So vereinen sich Naturkräfte und Menschenwerk – ein immer wieder interessantes Bild. Das neueste Werk vom September 2020 stammt von der Gelsenkirchener Künstlerin Sibylle Pieper. Sie nennt ihr Baum-Kunstwerk „Skuld – Das der Vergangenheit Geschuldete“ und befasst sich in ihrer Arbeit mit dem Eschensterben durch Pilzbefall. Kunst ohne Eintritt, im Freien und immer gut gelüftet – das lernte man jetzt erst richtig schätzen…

Kunst am Baum

Allee der Bäume des Jahres

Nicht weit entfernt von der Kunst gibt es eine weitere Besonderheit: Die Allee der Bäume des Jahres. Seit 1989 wird in Deutschland der Baum des Jahres gekürt – und seitdem werden jeweils 2 Exemplare gegenüberstehend im Park gepflanzt. Im Laufe der Jahre ist so eine interessante Spazier-Meile entstanden, bei der es viel zu entdecken gibt. Über die Unterschiedlichkeit von Bäumen, über schnell und langsam wachsende Arten, über Früchte und Blätter, Vogels Liebling und beliebten Hunde-schnüffel-Ort. Nur Name des Baums und Jahr der Kürung werden genannt, den Rest kann man sich selbst erkunden – oder einfach nur die die schöne Allee genießen.

Allee der Bäume des Jahres

Kräutergarten

Hinter dem Schloss, in einem Teil des wunderschön angelegten Barockgartens mit dem aus Blumen angelegten Stadtwappen, befindet sich auch der Kräutergarten. Hier ist angepflanzt, was in Küche und Hausapotheke Nutzen bringt –netterweise auch wieder mit Hinweisschildern bestückt. Ab dem Frühjahr lohnt es sich, die Gänge entlangzuschlendern und sich immer wieder zu sagen „Ach so sieht … aus!“. Und wenn man es sehr zurückhaltend macht, darf man auch mal ein Blättchen stibitzen und zwischen den Fingern verreiben – und dann spätestens am Geruch das Kraut wiedererkennen.

 

Natürlich bietet der großzügige, wirklich wunderschön angelegte und gepflegte Park noch weitaus mehr – vom Paddeln auf dem großen See über Fußball auf der Spielwiese bis hin zu seltenen Gehölzen im Englischen Garten. Aber vor allem ist er zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter einen Ausflug wert. Denn egal, ob man kurz verweilt oder stundenlang im Grünen spaziert, walkt oder joggt: es gibt ständig was Neues zu sehen und wird nie langweilig. Also: Kommt mal vorbei!

Anreise und Hinweise

Der Park liegt im nördlichen Stadtteil Buer und ist gut ausgeschildert. Viele Parkplätze befinden sich direkt in der Nähe des Schlosses, Adenauerallee 103. Auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln der Linien 302 und 382 kann man direkt zum Park fahren.
Öffentliche Toiletten gibt es am Bootsverleih (großer See). Zum Ausruhen und Stärken bietet sich das Schlossrestaurant an – bei trübem Wetter bietet der Wintergarten einen tollen Blick nach draußen, bei schönem Wetter ist die Außengastronomie und das Bistro geöffnet. Und alle Eis-Fans wandern um den großen See, überqueren an der Ampelanlage die Kurt-Schumacher-Straße zur kleinen Schwester Lohmühlenpark, umrunden dort den Lohmühlenteich – und finden Dellnitz Eiscafe. Für viele Gelsenkirchener der eigentliche Grund, einen Parkspaziergang zu machen….

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