Warum sollte ich ein Elektroauto kaufen?
Im Vergleich zu herkömmlichen Fahrzeugen bieten E-Autos eine ganze Reihe wirtschaftlicher und ökologischer Vorteile:
Keine Emissionen: Anders als Benzin- und Dieselfahrzeuge stoßen E-Autos beim Fahren keine schädlichen Abgase aus. Damit schonen sie nicht nur unsere Gesundheit, da die Feinstaubbelastung reduziert wird. Elektroautos tragen auch dazu bei, den CO2-Ausstoß zu senken und wirken damit dem Klimawandel entgegen.
Geringe Lautstärke: Elektroautos erzeugen im Stand und der langsamen Fahrt gerade einmal eine Lautstärke von 35 Dezibel - vergleichbar mit dem Rascheln von Blättern. Die Fahrzeuge sind so leise, dass Hersteller Kunstgeräusche einbauen, um sie im Straßenverkehr besser hörbar zu machen. Doch auch dann liegt die Lautstärke weit unter der von Verbrennungsmotoren.
Unkomplizierte Wartung: Im Vergleich zu Verbrennungsmotoren besitzt der Antrieb eines E-Autos nur wenige bewegliche Teile. Das macht Wartung und Reparatur nicht nur einfacher und günstiger. Die Autos müssen auch deutlich seltener in die Werkstatt.
Niedrige Betriebskosten: Die Zeiten von günstigem Benzin oder Diesel scheinen ein für alle Mal vorbei zu sein – zumindest, wenn man sich die Preisentwicklung der letzten 20 Jahre ansieht. Strom ist im Vergleich günstiger, sodass Sie mit einem E-Auto bares Geld sparen können – vor allem, wenn man den noch günstigeren Ladestrom nutzen kann. Zusätzlich fällt die KFZ-Steuer für Elektrofahrzeuge weg.
Kaufprämie: Der hohe Anschaffungspreis schreckt aktuell noch viele Käufer ab. Allerdings wurde die Prämie für den Kauf von Elektroautos bis Ende 2021 verlängert. Das heißt: Wenn Sie ein Batterieelektro- oder Brennstoffzellenfahrzeug kaufen, steuern Staat und Hersteller 6.000 Euro bei. Mehr Infos zur Förderung finden Sie hier.
Wie nachhaltig sind Elektroautos?
Umweltschützer und Politiker setzen große Hoffnungen in die E-Mobilität als umweltfreundliche Alternative zu Verbrennungsmotoren. Doch sind E-Autos wirklich ökologisch unbedenklich? Um diese Frage zu beantworten, ist nicht allein der Betrieb der Fahrzeuge entscheidend, sondern die gesamte Lebensdauer von der Produktion bis zur Entsorgung.
E-Autos verbrauchen in der Herstellung mehr Energie und Ressourcen als herkömmliche Fahrzeuge. Das zeigt u. a. eine Studie des Fraunhofer-Instituts. Allerdings weist die gleiche Studie darauf hin, dass sich dieser Bedarf durch den geringeren Energieverbrauch im Betrieb amortisiert. Daraus resultiert eine CO2-Einsparung von bis zu 32 %.
Ähnliche Ergebnisse liefert eine Life Cycle-Analyse des Instituts für Energie und Umweltforschung Heidelberg (ifeu): Elektroautos stoßen über die gesamte Nutzungsdauer 23 % weniger CO2 aus als Dieselfahrzeuge. Im Vergleich zu Benzinern beträgt die Einsparung sogar 30 %. Die Nachhaltigkeit von E-Autos hängt darüber hinaus stark vom verwendeten Strom ab. Zukünftig geht das Umweltbundesamt von einer weiteren Senkung der CO2-Emissionen aus, da der Strommix in Deutschland tendenziell "grüner" wird.
Ein Sorgenkind sind dagegen immer noch die Batterien von E-Autos. Um diese herzustellen, benötigt man Kobalt, Lithium, Nickel und Kupfer– Materialien, die mit gravierenden Umweltschäden und, im Fall von Kobalt, auch sozial-ethischen Problemen wie Ausbeutung und Kinderarbeit verbunden sind. Hier sehen Forscher und Politiker noch Verbesserungsbedarf, etwa durch den Einsatz kobaltfreier Batterien, einen effizienteren Umgang mit Ressourcen und umfassende Recycling-Programme.
Kann ich mit meinem E-Auto weiterhin spontan agieren?
Laut Hersteller-Angaben beträgt die durchschnittliche Reichweite von Elektroautos 324 km, bevor sie wieder an die Steckdose müssen. Das ist nur 27–54 % der Strecke, die Diesel und Benziner mit einer Tankfüllung zurücklegen. Häufiges Aufladen mag ein Ärgernis darstellen. Schwerer wiegt jedoch ein anderes Problem:
Aktuell (2. Quartal 2021) existieren in Deutschland 23.100 Ladestationen für Elektroautos. Doch diese sind ungleich verteilt, wie auf der Karte ersichtlich wird. Während Großstädte und Ballungszentren bereits gut erschlossen sind, steht vor allem in den neuen Bundesländern kein ausreichendes Netz zur Verfügung. Dort eignen sich reine E-Autos daher nur für Kurzstrecken.
Wie schnell lassen sich E-Autos aufladen?
Dass ein batteriebetriebenes Auto regelmäßig aufgeladen werden muss, versteht sich von selbst. Doch wie lange das dauert, hängt von der Ladestation ab.
- An Steckdosen in Privathäusern kann der Ladevorgang bis zu 14 Stunden in Anspruch nehmen.
- Wer eine Wallbox installiert, kann diese Ladezeit auf bis zu 6 Stunden verkürzen.
- Ladesäulen mit Wechselstrom (AC) laden die Batterie in 2–4 Stunden auf.
- Am schnellsten sind Gleichstrom-Ladestationen mit 30–60 Minuten Ladezeit. Diese sind jedoch nicht für alle E-Fahrzeuge geeignet.
An diesen Unterschieden wird bereits deutlich: Wer längere Fahrten mit dem E-Auto vorhat, muss die Ladestopps vorher gut einplanen oder viel Zeit investieren.
Sind Hybridautos eine gute Alternative zu E-Autos?
Plug-In-Hybride arbeiten sowohl mit Verbrennungs- als auch mit Elektromotoren. Damit können diese Fahrzeuge so leise und emissionsfrei fahren wie E-Autos, sind aber nicht unbedingt auf Ladestationen angewiesen. Das Problem der eingeschränkten Reichweite entfällt damit. Eine gute Option für alle, die öfter längere Strecken zurücklegen müssen.
Diese Flexibilität hat jedoch ihren Preis: Durch die zwei Antriebe erhöht sich das Gewicht, und damit der Verbrauch. Und auch die Fahrweise spielt eine Rolle. Plug-In-Hybride sind nur dann wirklich CO2-neutral, wenn sie hauptsächlich im E-Betrieb gefahren werden. Das ist laut Studien aktuell noch nicht der Fall. Aus diesen Gründen kommen Experten wie das Fraunhofer-Institut zu dem Ergebnis, das Plug-In-Hybride kein probates Mittel zur Senkung von CO2-Emissionen darstellen.
Wie wird sich E-Mobilität in Zukunft weiterentwickeln?
Elektroautos dürften in Zukunft ein immer häufigerer Anblick im Straßenverkehr werden – auch durch Anreize der Politik. So möchte die deutsche Bundesregierung bis zum Jahr 2022 eine Million Elektroautos auf deutsche Straßen bringen. Das mag als großes Ziel erscheinen, denn aktuell (Monat/2021) sind gerade einmal 309.083 E-Autos zugelassen. Statistiken zeigt jedoch, dass diese Zahl im Vergleich zum Vorjahr schon mehr als eine Verdopplung ist.
Zusätzlich sollen bis 2030 eine Million Ladestationen für E-Autos zur Verfügung stehen – 43 Mal mehr als im Jahr 2021. Und auch Förderprämien für Elektrofahrzeuge sowie die Befreiung von der KFZ-Steuer möchte die Bundesregierung beibehalten.
Und was geschieht mit Autos, die noch klassisch mit Benzin und Diesel fahren?
Aktuelle Fahrverbote für Dieselautos sind bereits in Kraft und dürften in Zukunft weiter verschärft werden. Ein Ende des Verbrennungsmotors ist jedoch aktuell nicht in Sicht. Zwar wird die Euro-7-Abgasnorm die CO2-Grenzwerte für Diesel und Benziner drastisch senken – jedoch weniger drastisch als ursprünglich geplant. Es bleibt abzuwarten, wie Hersteller auf die neue Norm reagieren werden: mit technischen Verbesserungen von Verbrennungsmotoren oder einem stärkeren Fokus auf E-Autos.
Wie wirkt sich E-Mobilität auf andere Transportmittel aus?
Nicht nur der Automobilbereich befindet sich im Umschwung. Auch bei anderen Transportmöglichkeiten spielen CO2-arme Antriebe eine immer größere Rolle:
- Die Bundesregierung will beispielsweise verstärkt E-Busse fördern. Konkret sollen in Zukunft 45 % aller Linienbusse ohne CO2-Emissionen fahren. Dafür existieren bereits jetzt Förderprogramme und Zuschüsse für die Anschaffung von Elektro- und Hybrid-Bussen.
- Eine große Herausforderung stellt die Dekarbonisierung des Luftverkehrs dar. Bisher können E-Flugzeuge nur für Kurzstrecken eingesetzt werden, da die Kapazität von Lithium-Batterien begrenzt ist. Eine Lösung könnten jedoch Hybrid-Flugzeuge darstellen, die einer Kombination von Elektro- und Verbrennungsmotor arbeiten – soz. B. das Airbus E-Fan X Programm.
Auch die E-Schifffahrt steckt noch in den Kinderschuhen, und bisher werden Elektromotoren hauptsächlich als Ergänzung zum Dieselantrieb eingesetzt. Allerdings wollen Reedereien wie die schwedische Stena Line bereits in wenigen Jahren E-Fähren für Kurzstrecken in Betrieb nehmen, um CO2-Emissionen zu senken. Auch im Freizeitbereich findet man immer mehr Segelyachten mit E-Antrieb und Solarpanelen. Für lange Strecken und Schiffe, die mehr Energie benötigen, kommen E-Motoren aktuell noch nicht infrage. Stattdessen setzen Forscher auf Wasserstoff-Brennzellen als umweltfreundliche Alternative zum Diesel.
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