Mit fleißigen Bienchen durch das Jahr
Erenja sagt „Ja“ zu Umwelt und Region, darum investieren wir ab jetzt in eine Bienen-„Partnerschaft“. So wollen wir auf das wichtige Thema Insektensterben aufmerksam machen und - am liebsten gemeinsam mit Ihnen – etwas, nein ganz viel, zum Positiven verändern. Doch wie anfangen? Wir meinen: Schlau machen hat noch nie geschadet. Und darum haben wir jetzt nicht nur einen eigenen Bienenstock, den wir gemeinsam mit unserem Partner-Imker bekümmern, sondern informieren in unserem Blog regelmäßig zu allem Wissenswerten rund um Bienen, Insekten und Co. Unser Imker Sebastian nimmt uns von nun an mit durch das Bienenjahr. Und wenn Sie denken, da gibt es nichts zu berichten - dann lesen Sie mal weiter!
Haben Sie schon mal von der Varroamilbe gehört?
Das wichtigste Ziel des Imkers im Winter ist es, das Bienenvolk gesund durch eben diesen zu bringen. Und dafür muss es vor allem dem gefährlichsten Feind der Biene an den Kragen gehen: der Varroamilbe. Nach der letzten Honigernte ist die Kontrolle auf Varroamilben und die direkte Bekämpfung daher unerlässlich.
Bekämpfung der Varroamilbe
Hier beschreibt Imker Sebastian Hellmund, was er dafür tun muss:
Zum Ende des Bienenjahres, also von Juli bis August, steht die Bekämpfung der Varroamilbe an. Dazu verdunste ich mehrmals im Abstand einiger Wochen Ameisensäure über einer Art Bierdeckel. Je Volk gebe ich dafür rund 100 ml 65-prozentige Ameisensäure in ein selbstgebautes Plastikrohr mit Verdunster (siehe Foto) und hänge dieses in das jeweilige Volk. Nun muss nur noch das Wetter mitspielen, denn idealerweise sollte die Temperatur zwischen 18°C und unter 25°C liegen. Ist absehbar, dass diese Temperaturen über einige Tage nicht erreicht werden, unterbreche ich die Behandlung. Passt jedoch alles, kontrolliere ich nach fünf Tagen den Varroabefall (unter den Waben befindet sich eine Art Millimeterpapier, wodurch ich genau kontrollieren kann, wie viele Milben der Behandlung zum Opfer gefallen sind) sowie die Verdunstung.
Dies ist für mich das letzte Mal im Jahr, dass ich aktiv an den Völkern arbeite. Erst im Frühjahr kontrolliere ich wieder, ob die Völker noch genügend Futter haben. Trotz guter Pflege und Vorbereitung schaffen es leider rund zehn bis fünfzehn Prozent der Völker im Schnitt nicht über den Winter. Nicht aktiv an den Völkern heißt aber auch nicht, dass ein Imker sich im Winter „auf die faule Haut legen kann“. Es warten in der Zwischenzeit noch viele weitere Arbeiten auf mich, denn „nach dem Bienenjahr ist vor dem Bienenjahr“. Davon berichte ich demnächst mehr.
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Sebastian Hellmund