Gutes vs. böses Ozon
Redet man von gutem Ozon, meint die Wissenschaft die Ozonschicht am Himmel. Sie liegt in der Stratosphäre, circa 20 km oberhalb der Erdoberfläche. Dank der Ozonschicht können wir in der Sonne liegen, ohne schlimme Folgen davonzutragen (je nach Intensivität und Dauer natürlich nur mit Sonnencreme ?). Der Grund: Sie wandelt gefährliche UV-B-Strahlen in Wärme um.
Das böse Ozon findet man wiederum in der Nähe des Erdbodens, in der Troposphäre. Es entsteht vor allem an warmen Tagen oder aufgrund von Abgasen, zum Beispiel bei hohem Verkehrsaufkommen. Tritt zu viel Ozon in der Troposphäre auf, werden Warnmeldungen ausgesprochen. Körperliche Aktivitäten, die an ,,frischer Luft‘‘ stattfinden, sollten vermieden werden. Warum ist das so? Atmet man zu viel von dem schädlichen Ozon ein, kann dies zu Kopfschmerzen, Atemwegsreizungen und schlimmstenfalls sogar zu Krebs führen. So manch einer wird schon mal von Fahrverboten aufgrund erhöhter Ozonwerte gehört haben... Ozon ist jedoch nicht nur für uns schädlich, es schadet der gesamten Umwelt erheblich und verstärkt den Treibhauseffekt.
Ob das Gas gut oder böse ist, hängt folglich davon ab, wie nah es bei uns auftritt.
Gefährdete Ozonschicht
In den letzten Jahrzenten wurde die Ozonschicht massiv angegriffen – vor allem durch die wachsende Industrie und den intensiven Einsatz von Chemikalien wie Brom oder Chlor. Dadurch, dass sie immer dünner wird, gelangen immer mehr UV-Strahlungen in die Erdatmosphäre. Diese Erkenntnis hat immerhin dazu geführt, dass sogenannte Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffe (FCKW) verboten wurden. Sie sind zwar für den Mensch unbedenklich, weshalb sie über einen langen Zeitraum hinweg als Kälte- oder Triebmittel verwendet wurden. An der Ozonschicht richten sie jedoch erhebliche Schäden an, vor allem bei sehr niedrigen Tempertaturen von -80°C. Das Chlor greift die Ozonmoleküle an und zerstört sie. Ein Chloratom kann bis zu 100.000 Ozonmoleküle zerstören. Mit gravierenden Folgen: Über dem Nord- und Südpol gibt es mittlerweile weitlaufende Ozonlöcher, die sich auf Asien, Australien und Europa auswirken. Man spricht übrigens fälschlicherweise von Löchern, denn die sind zum Glück noch nicht entstanden. Jedoch ist die Ozonschicht an den betroffenen Stellen so dünn, dass viele UV-Strahlen nahezu ungefiltert in unsere Atmosphäre eintreten können. Mit der genannten Gefahr für Menschen, Tiere, Pflanzen – für unseren gesamten Planeten.
Umweltmaßnahmen wie das FCKW-Verbot (der FCKW-Einsatz ging seitdem weltweit um 95% zurück) tragen dazu bei, dass die Ozonlöcher wieder schrumpfen. Allerdings ist es damit nicht getan und die Ozonschicht erholt sich nur sehr langsam. Forscher gehen davon aus, dass – wenn alle angedachten Maßnahmen zum Schutz der Ozonschicht auch tatsächlich umgesetzt werden – diese sich erst im Jahr 2050 weitestgehend wiederhergestellt hat.
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