Die prall mit Honig gefüllten Waben müssen nun vom Wachs befreit werden.
Auch das dauert und ist eine ganz schön klebrige Angelegenheit….
Gut, dass meine Frau mir dabei hilft ?
Anschließend kommen je vier Waben in die Schleuder. Der Honig wird dort durch mehrere Siebe von letzten Wachsresten befreit und anschließend in einen großen Eimer gefüllt, cremig gerührt und bis zur Abfüllung kühl gelagert.
Am Ende des Tages stehen mehr als 100 kg auf der Waage. Ein tolles Ergebnis, dazu noch bei einem sehr niedrigen Wassergehalt von rund 16%.
„Warum ist der Wassergehalt eigentlich so wichtig?“ fragt Ihr Euch? Auch wenn ich nicht Mitglied des deutschen Imkerbundes bin, halte ich mich an die strengen Qualitätsanforderungen, die unter anderem folgendes sagen:
- Der Honig muss naturbelassen sein (sämtliche honigeigenen Inhaltsstoffe bleiben erhalten und es wird nichts hinzugefügt).
- Der Honig wird ausschließlich in Deutschland erzeugt.
- Der Honig weißt einen Wassergehalt von unter 18% auf (lt. unserer Honigverordnung dürfte der Wassergehalt sogar bei 20% liegen).
Kern des Themas ist, dass Honig bei einem zu hohen Wassergehalt zu gären anfangen kann. Dann wäre er nicht mehr frei verkehrsfähig. Darum lasse ich den Honig immer bis zur vollständigen Reife in den Völkern: Qualität vor Quantität ?!
Das gilt übrigens auch beim Thema „cremig rühren“ – mein Honig ist immer etwas fester und nicht mehr „goldgelb-flüssig“. Warum mache ich das? Der Honig, den ich ernte, hat leider einen Nachteil: Mit der Zeit fängt er an zu kristallisieren. Das ändert zwar nichts am leckeren Geschmack, doch fühlt es sich auf der Zunge komisch an und sieht im Glas auch nicht so gut aus. Daher rühre ich den Honig nach der Ernte immer wieder (cremig), damit die Kristalle so klein wie möglich werden. Rapshonig ist am Ende besonders cremig, wohingegen bspw. eine Sommertracht doch immer ein kleines kribbeliges Gefühl auf der Zunge hinterlässt. Je nach Standort und Sorte ist das Ergebnis also anders (denn Honig mit mehr Traubenzuckeranteil, wie z.B. Raps, kristallisiert halt einfach schneller als ein Honig mit einem hohen Fruchtzuckeranteil, wie zum Beispiel einem Akazienhonig).
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Sebastian Hellmund