Klimafreundlich unterwegs – mit „Münster bewegt“
Leben Sie in Sachen CO2 auf kleinem oder großem Fuß? Finden Sie es heraus – mit dem CO2-Rechner das Umweltbundesamts. Auf Wunsch erfahren Sie hier auch, wie Sie Ihre Klimabilanz noch verbessern können.
Seit Oktober 2020 ist die App „Münster bewegt“ am Start, die klimafreundlich mobil macht. Das Prinzip ist ganz einfach: Wer öfter öffentliche Verkehrsmittel, das Fahrrad oder Schusters Rappen nutzt, senkt den Ausstoß von CO2 und wird belohnt. Für ihren Einsatz erhalten die Teilnehmenden Klimataler, die sie bei Projektpartnern gegen Prämien eintauschen können. Außerdem pflanzen sie mit jedem Kilometer Bäume in Malawi – bis Mai 2020 waren es bereits 6.000. Allein diese Bäume werden der Atmosphäre mittelfristig 1.200 t CO2 entziehen.
Ganz nebenbei lernen die bewegten Münsteraner*innen, wie hoch die CO2-Emissionen sind, die ihre Autofahrt, die Fahrradtour oder der Ausflug mit Bus und Bahn verursachen. Für viele ein Aha-Erlebnis, das zusätzlich motiviert. So stoßen PKWs zum Beispiel mindestens dreimal so viel Treibhausgas pro Kilometer aus wie die Deutsche Bahn im Fernverkehr. Optimal schneidet das Zweirad ab; deshalb gehört zur Aktion auch eine erste Fahrradservice-Station am Bahnhof (Zentrum Nord), an der verschiedene Werkzeuge und eine Luftpumpe zur Verfügung stehen. Weitere sollen im Stadtgebiet folgen, wenn sich das Engagement der Münsteraner als nachhaltig erweist.
Gescher setzt mit Alfers Mühle auf Wasserkraft
Schon vor Beginn der Industrialisierung war Wasserkraft in Nordrhein-Westfalen eine wichtige Energiequelle. Kein Wunder – immerhin sind die fließenden Gewässer hier insgesamt mehr als 50.000 Kilometer lang. Viel Potenzial für eine klimafreundliche Stromproduktion, denn Energie aus Wasserkraft ist erneuerbar, zuverlässig und speicherfähig. Daher wird ihre Produktion so weit wie möglich ausgebaut. Ein Beispiel ist das Wasserkraftwerk Alfers Mühle, das 2020 in Gescher den Betrieb aufnahm. Am Standort der ehemaligen Wassermühle ist nun eine sogenannte Wasserkraftschnecke im Einsatz. Sie erzeugt jährlich ca. 200.000 kWh CO2-freien Strom und deckt damit den Jahresbedarf von etwa 60 Haushalten. Der Name der Anlage hat mit ihrer Funktionsweise zu tun. Zentrales Element ist die Schneckenwindung, eine Schraube mit mehreren Windungen. Angetrieben vom abfließenden Wasser, dreht sie sich langsam um ihre eigene Achse. Aus dieser Bewegung entsteht elektrische Energie.
Nachhaltige Umweltbildung im „Ökologischen Jahr“
Es könnte überall Schule machen – das „Ökologische Jahr“ des Coesfelder St.-Pius-Gymnasiums. Zwölf Monate lang standen hier verschiedene Facetten von Umwelt- und Klimaschutz im Mittelpunkt – ausreichend Zeit für eine tiefgreifende Auseinandersetzung. Die Schüler*innen eigneten sich nicht nur Wissen an, sondern entwickelten daraus auch praktisches Engagement.
Eine Vielzahl von spannenden Aktionen entstand. Dazu gehörte zum Beispiel die Teilnahme am landesweiten Projekt ÖKOPROFIT, um vor Ort ökologische Potenziale aufzuspüren und zu nutzen. Mit echten Konsequenzen: Die Schule erneuerte unter anderem die Warmwasserbereitung in den Sporthallen, organisierte die Abfallentsorgung um und richtete eine zentrale Heizungssteuerung ein. Und das war längst nicht alles. In den Unterrichtseinheiten „KlimaKidz“ und „KlimaTeens“ der EnergieAgentur.NRW mit Alltagsgegenständen experimentieren, den eigenen Energieverbrauch beobachten und festhalten, Strategien zur Müllvermeidung entwickeln, einen ökologischen Flohmarkt organisieren und ein Repair-Café betreiben: Mit diesen und weiteren Projekten machten Schüler*innen und Lehrkräfte vor, wie nachhaltige Umweltbildung aussehen kann.
Ausgezeichnet: die KlimaKitas in NRW
Schon in der Kita an Umwelt- und Klimaschutz heranführen: Dieses Vorhaben unterstützt das Kita-Programm der Energieagentur.NRW. Dazu gehört ein ganzes Paket kostenfreier Materialien, darunter Ausmalvorlagen, ein Leseheft zum KlimaLuchs und das Klimaspiel mit 24 Experimenten. Die wichtigsten Themen: Energie sparen, erneuerbare Energien nutzen, regional einkaufen, weniger Müll verursachen. Interessierte Erzieher*innen können eine fachbezogene Fortbildung in Anspruch nehmen und für die Kinder kleine Klima-Events buchen – von der Energiesammleraktion bis zum Handpuppenspiel.
Wer am Programm teilnimmt, bewirbt sich um die Auszeichnung „KlimaKita.NRW“. Eine eigene Plakette für die Außenfassade macht das Engagement gut sichtbar. Mitgemacht haben bereits mehr als 300 Kitas, aus unserem Versorgungsgebiet zum Beispiel das Bottroper Kinderhaus „Pappalapapp“ und der Kindergarten St. Heinrich in Reken.
Gebäude einfacher energetisch sanieren
Auch bei Ein- und Zweifamilienhäusern ist eine energetische Sanierung sinnvoll, manchmal sogar überfällig. Gleichzeitig ist die Hemmschwelle groß. Denn viele Eigentümer haben keine Vorstellung davon, was finanziell auf sie zukommt und welche Fördermittel sie nutzen können. Wer hilft bei der Suche nach der besten technischen Lösung und wer kann sie fachgerecht umsetzen? Und vor allem: Lohnt es sich wirklich, ein solches Projekt in Angriff zu nehmen?
Diese Fragen beantwortet ALTBAUNEU, eine Initiative von Kommunen und Kreisen in NRW. Ihr Ziel: interessierten Bürger*innen eine qualifizierte Anlaufstelle zu bieten, um die Sanierungsquote zu erhöhen. Dazu haben sie ein breit gefächertes Servicespektrum entwickelt, das sich am Bedarf orientiert und allen Mitgliedern kostenfrei zur Verfügung steht.
Ob Coesfeld, Warendorf oder Steinfurt, Münster, Gelsenkirchen oder Recklinghausen: ALTBAUNEU-Kommunen unterstützen Sie in allen Sanierungsfragen. Die Rubrik „Wissenswertes“ macht Sie mit grundlegenden Aspekten der Gebäudemodernisierung vertraut. Sie erhalten Zugang zu verschiedenen Beratungsoptionen und einem Förderratgeber. Und nicht zuletzt finden Sie für Ihr Vorhaben geeignete Fachleute vor Ort. Ob Ihre Kommune schon dabei ist? Das verrät Ihnen die interaktive ALTBAUNEU-Karte.
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