"Shared Mobility" ist die Zukunft
Die Anzahl registrierter Nutzer von Carsharing-Diensten ist in Deutschland so hoch wie nie zuvor. Am Anfang des Jahres 2019 waren es rund 2,5 Millionen. Der Wert hat sich seit dem Jahr 2008 rund verzwanzigfacht. Marktführer ist übrigens Share Now, ein Joint-Venture-Projekt der deutschen Automobilhersteller Daimler und BMW (im Dezember 2019 mit rund 7.400 Fahrzeugen), vor Flinkster und Stadtmobil.
Beförderung für alle, überall und das auch noch bezahlbar – dank „Shared Mobility“, also geteilter Mobilität, ist das möglich. Das alleingenutzte Fahrzeug wird es vielleicht gar nicht mehr oder nur noch in ländlichen Gebieten geben. An seine Stelle tritt insbesondere im urbanen Raum – also in Ballungszentren wie dem Ruhrgebiet – ein vielseitiger Verkehrsmix: Weniger Fahrzeuge, die aber mehr und spontaner unterwegs sind. Denn: Wer regelmäßig ein Auto leiht, schafft das eigene tendenziell ganz ab – und jedes neue Carsharing-Fahrzeug ersetzt durchschnittlich zehn Privatwagen auf den Straßen.
Der Trend geht weg vom Besitz oder dem Auto als Statussymbol, hin zur geteilten oder gemeinschaftlichen Nutzung von Mobilitätsangeboten. Und das gilt nicht nur für PKWs. Auch Fahrräder, Segways und Roller lassen sich schon jetzt in vielen Großstädten für einen spontan gewünschten Zeitraum mieten. Das funktioniert in der Regel ganz einfach per Smartphone, bargeldlos und häufig sogar stationsunabhängig, weil die Geräte direkt am Straßenrand stehen.
E-Auto, E-Bike, E-Scooter: Die Elektrifizierung der Straßen
Podcast
E-Mobilität & Coronavirus – Mit den Auswirkungen der Pandemie insbesondere für die Hersteller beschäftigt sich „Kurzschluss #10“, der Elektromobilitäts-Podcast von www.elektroauto-news.net
Elektromobilität ist in aller Munde und der Markt wird immer attraktiver. Vom Roller über den Kleinwagen bis zum Geländefahrzeug gibt es zunehmend Modelle mit elektrischem oder Hybrid-Antrieb in jeder Preis- und Leistungsklasse. Dabei ist der Privatkunde nur ein Baustein von vielen zur Wende: Busse, Lkw und Unternehmensflotten werden bereits in vielen Städten auf Strom umgestellt und sollen unseren ökologischen Fußabdruck verbessern. So fahren E-Busse beispielsweise bereits zwischen Bottrop und Oberhausen; die Stadt Gelsenkirchen will ihre Kleinkehrmaschinen elektrisch betreiben und im Münsterland wird mit einem mobilen Reallabor an neuen Formen der Mobilität insbesondere für den ländlichen Raum geforscht. Unternehmen mit Weitblick rüsten sich mit Stell- und Lademöglichkeiten für Elektromobilität. Städte und Gemeinden reagieren mit Begrenzungen von Lärm, Abgasen sowie Feinstaub, und die EU-Kommission möchte Autos mit Verbrennungsmotoren ab 2050 überhaupt nicht mehr durch unsere Zentren fahren lassen.
Digitalisierung und Automatisierung
Podcast
„Aber will der Mensch das auch wirklich, nicht mehr selbst fahren?“ Diese und andere Fragen beantwortet Verkehrsforscher Andreas Knie im Zeit-Online-Podcast „Wird das was? / Zukunft der Mobilität“.
Ein weiterer, wesentlicher Faktor des Wandels ist die fortschreitende Digitalisierung. Automatische Systeme oder die sogenannte künstliche Intelligenz unterstützen uns schon heute im Verkehr, etwa beim Bremsen oder Parken. In der Zukunft soll all das, was wir heute händisch am Lenker und im Cockpit steuern, unser Auto übernehmen. Natürlich noch ein bisschen effizienter, als wir es je könnten. Aber ist das autonome Fahren auch genauso sicher? Hier geht Gesetzgebung vor Technik, deshalb kostet die Entwicklung Zeit. Die Investition ins fahrerlose, ferngesteuerte Fortbewegen könnte sich vor allem für den Pendlerverkehr auszahlen. E-Busse, die sich über Induktionsstationen mit Strom versorgen oder sogar auf eigenen Induktionsspuren fahren, sind denkbar. Hamburg ist einer der Vorreiter beim Einsatz von Elektro-Bussen im Linienbetrieb und bei der Entwicklung intelligenter Verkehrssysteme. Prinzipiell könnten auch Güterzüge und der Fernverkehr, also sämtlicher Verkehr auf der Schiene, autonom fahren. Pläne in diese Richtung gibt es bei der Deutschen Bahn bisher aber noch keine. Anders zum Beispiel in Frankreich: Hier will die Staatsbahn schon 2023 mit vollautomatisierten Zügen so weit sein.
Konnektivität und smarte Apps
Parkopedia App
Gerade in Großstädten kann sich die Parkplatzsuche zum echten Problem entwickeln. Praktisch, dass es Parkplatzfinder wie Parkopedia gibt: Nach eigenen Angaben bietet die App über 70 Millionen Parkplätze in 15.000 Städten in 89 Ländern. Neben dem Stellplatz werden auch kostenlose Informationen zu Öffnungszeiten, Preisen und Zahlungsarten angezeigt.
Intelligente Mobilität vernetzt Fahrer, Fahrzeug und Umwelt. Das zahlt auf Komfort, Sicherheit und Entertainment ein. Wie ein persönlicher Assistent speichert das moderne Fahrzeug Einstellungen und Vorlieben, spricht und lernt, reagiert auf Sprach- und Touchsteuerung sowie über Augmented Reality (virtuell erweiterte Realität). Das eigentliche „Verkehrsmittel der Zukunft“ ist aber unser Smartphone. Freisprechfunktion war gestern, Mobiltelefone im Auto dienen schon heute als Fahrzeugschlüssel, Navigationsgerät und können mit dem bordeigenen Info- und Entertainmentsystem verbunden werden. Zum Beispiel um auf die Musik-Playlist oder Apps wie Bußgeldrechner oder Tankstellenfinder zuzugreifen.
Sogenannte Mobilitätsapps navigieren uns durch den Dschungel des Verkehrs. Ein Datenaustausch zwischen Nutzern, Transportmitteln und der sie umgebenden Infrastruktur ermöglicht reibungslose Verbindungen sowie Echtzeit-Verkehrsplanung und einen unabhängigen Überblick über zur Verfügung stehende Angebote und Anbieter rund um die Mobilität. Welches ist die schnellste, sauberste und günstigste Fahrt zwischen zwei Orten? Wo ist mit Ausfällen und Wartezeiten zu rechnen? Welche Lademöglichkeiten stehen zur Verfügung? Zahlreiche Anbieter arbeiten daran, diese Infos einfach, vollständig und zuverlässig über das Smartphone abrufbar zu machen. Voraussetzung dafür ist ein Höchstmaß an Datensicherheit.
Energiewende: Erenja schafft die Infrastruktur
Der Verkehr ist der drittgrößte Energiefresser in Deutschland. Damit die Energiewende gelingt, müssen wir nicht nur den Strom- und Wärmesektor auf erneuerbare Energien umstellen, sondern auch im Verkehr verstärkt auf alternative Antriebe und Brennstoffe setzen. Autohersteller, Zulieferer, Energieversorger und andere Player sind gefordert, kooperative Geschäftsmodelle zu konzipieren, um diese Entwicklung voranzutreiben. Die GELSENWASSER AG arbeitet intensiv daran mit, eine funktionierende Energieversorgung und kundenfreundliche Lademöglichkeiten für Privatpersonen und Unternehmen zur Verfügung zu stellen, damit die Verkehrswende zur Erfolgsgeschichte wird. Mit der Energiemarke Erenja wurde das Angebot in Sachen E-Mobilität noch deutlich ausgeweitet. Über die Information hinaus gibt es Lösungen von Stromladeboxen für E-Autos zu Hause bis zu Ladesäulenkonzepten für Kommunen. Auch die Stadtwerke im Gelsenwasser-Netzwerk können die Lösungen im Bereich Elektromobilität für ihre individuellen kommunalen Angebote nutzen.
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