Brandrisiko durch Überlastung
Mehrfachsteckdosen sind äußerst praktisch. Doch viele Leute benutzen sie sehr leichtsinnig. In der Küche zum Beispiel stecken häufig Toaster, Wasserkocher und Kaffeemaschine in einer Steckerleiste. Schlimm? Entscheidend ist, für welche Leistung in Watt sie ausgelegt ist. Der Hersteller macht in der Regel Angaben zur maximalen Leistung auf der Rückseite, meistens sind es 3.500 Watt (W). Manchmal steht das aber auch gar nicht drauf. Man sollte deshalb beim Kauf einer Mehrfachsteckdose nicht nur auf das TÜV-, CE- oder GS-Zeichen achten, sondern auch auf die Angabe der maximal zulässigen Leistung. Mit drei Küchengeräten hat man diese schnell erreicht. Ein Wasserkocher kann locker 2.000 Watt abrufen, ein Toaster 1.000 W und ein großer Kaffeevollautomat zieht mit um die 1.400 W deutlich mehr Strom als die alte Filterkaffeemaschine. Das Problem: Bei einer Überbelastung können Steckdoseneisten in wenigen Minuten bis zu 200 Grad heiß werden. Gefährlich sind vor allem Neunfach-Steckerleisten und das Hintereinanderschalten mehrerer Steckdosenleisten. Das verführt dazu, zu viele Geräte darüber laufen zu lassen. Wenn mehr Strom fließt, als die Bauteile vertragen, können sie anfangen zu schmoren und schon hat man einen Zimmerbrand.
Mehrfachsteckdose sicher nutzen – so geht’s:
Wenn eine Mehrfachsteckdose in Brand gerät, ist meist Überlastung oder Staub die Ursache. Besonders ältere oder defekte Steckerleisten können schnell überhitzen. Um auf Nummer sicher zu gehen, beachten Sie am besten diese Regeln:
- Schließen Sie wattstarke Haushaltsgeräte wie Waschmaschine, Trockner, Geschirrspüler, Grill und Heizlüfter niemals an eine Mehrfachsteckdose an.
- Nur Steckdosenleisten mit Prüfsiegel kaufen, zum Beispiel das TÜV-, CE- oder GS-Zeichen.
- Checken Sie immer die Leistungsgrenze in Watt auf der Rückseite der Mehrfachsteckdose und rechnen Sie die benötigte Leistung der angeschlossenen Geräte dagegen. Wird die Wattzahl nicht überschritten, sind Sie grundsätzlich auf der sicheren Seite.
- Schalten Sie niemals mehrere Steckdosenleisten in Reihe. Dadurch wird die Leistungsobergrenze nicht erhöht, sondern die Belastung eher noch vervielfacht.
- Mehrfachsteckdosen gelegentlich abwischen, da sich Staub schon bei kleinsten Funken entzünden kann.
- Steckdosenleisten nicht hinter Möbeln oder in Kisten verstecken, sonst staut sich dort die Wärme. Im Bad sollten sie überhaupt nicht verwendet werden.
Gegen Kabelsalat hilft gute Planung am besten
Häufig ist es so, dass bei neuen Häusern und Wohnungen standardmäßig zu wenig Steckdosen eingeplant werden. Dabei kann es in Wohnräumen eigentlich nie zu viele Steckdosen geben. Viel unangenehmer ist es, wenn später welche fehlen und man auf Mehrfachstecker zurückgreifen muss. So viele Steckdosen brauchen Sie in diesen Räumen:
Im Wohnzimmer
können es gut und gerne 20 Steckdosen sein, für Tisch- und Stehleuchten, Fernseher, Musikanlage und andere elektronische Geräte. Dabei daran denken, dass der Standort der Elek<tronik im Laufe der Zeit wechseln kann.
In der Küche
werden mindestens zehn Steckdosen gebraucht: für Haushalts- und Küchengeräte sowie als Arbeitssteckdosen, die überall an der Arbeitsfläche verteilt sind.
Im Bad
sind meist nur zwei Steckdosen links und rechts des Spiegels über dem Waschtisch vorgesehen. Achtung: Keine Steckdose darf im Spritzwasserbereich liegen!
Im Flur
reichen vier Steckdosen, in erster Linie für den Staubsauger, aber auch zum Aufladen elektronischer Geräte wie Smartphones.
Im Kinder- und Jugendzimmer
rechnet man mit acht bis zehn Steckdosen.
Schluss mit Kabelsalat: Das USB-C-Ladekabel für alle naht!
Wer jetzt noch Geräte ohne USB-C-Ladekabel besitzt oder sich bis Ende 2024 eines anschafft, geht leider leer aus.
Laptop, Smartphone, Kopfhörer – oft haben alle mobilen Geräte eine unterschiedliche Ladebuchse und man muss zig Ladekabel mit sich herumschleppen. Auch von Hersteller zu Hersteller gibt es Unterschiede. Doch damit ist dank einer neuen EU-Regel bald Schluss. Ab Herbst 2024 sollen Smartphones, Kopfhörer, Lautsprecher, Tablets und viele andere elektronische Geräte über einen einheitlichen USB-C-Anschluss verfügen. Hersteller müssen dann alle Endgeräte, die in den Ländern der EU verkauft werden, mit dem Anschluss ausrüsten.
Für Verbraucher*innen bringt das vor allem den Vorteil, dass sie nicht jedes Mal ein neues Ladegerät erhalten oder kaufen müssen, wenn sie sich ein neues Handy oder ähnliche Geräte zulegen. Wer unterwegs ist, muss ab Ende 2024 nur noch ein Ladekabel dabeihaben. Der EU-Beschluss hat jedoch einen Haken. Denn für Geräte, die bis dahin bereits auf dem Markt sind, gibt es keine Nachrüstpflicht.
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