Höhere Einspeisevergütung 2023
Wer sich in Zeiten der Inflation eine teure Photovoltaikanlage aufs Dach bauen lässt, muss Erträge und Kosten gut kalkulieren. Eine früher mal lukrative Einnahmequelle hat dabei an Bedeutung verloren: die EEG-Einspeisevergütung. Doch mit der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG 2023), die seit 30. Juli 2022 rechtskräftig ist, hat die Bundesregierung eine kleine Trendwende eingeleitet: Jetzt gibt es für kleinere Dachanlagen bis zu einer Spitzenleistung von 10 Kilowattpeak (kWp) 8,2 Cent für jede Kilowattstunde (kWh) Strom, die ins Netz eingespeist wird. Das ist ein Plus von 31 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2022. Von der Erhöhung profitieren rückwirkend alle, deren neue PV-Anlage ab 1. August 2022 ans Netz gegangen ist – und zwar für die nächsten 20 Jahre. Trotz höherer Vergütung bleibt es jedoch dabei: Je mehr Energie selbst genutzt wird, umso mehr Gesamtgewinn lässt sich machen.
Photovoltaik-Rendite hängt vom Strompreis ab
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Mit PV-Anlagen lassen sich für 20 Jahre und länger Geld verdienen und Energiekosten sparen. Der Solarrechner von Stiftung Warentest ermittelt Kosten, Erträge und Rendite.
In der Energiekrise haben die Preise für Solaranlagen spürbar angezogen. Zeitgleich sorgen die steigenden Stromkosten für bessere Renditen. „Auch bei vorsichtiger Kalkulation sind Gewinne von sechs Prozent im Jahr mit Solarstrom möglich“, darauf weist der gemeinnützige Verein Solar Cluster Baden-Württemberg hin. Eine Kilowattstunde Sonnenstrom auf dem Dach zu erzeugen, kostete im Juli 2022 im Mittel etwa 12 Cent – Investition, Installation, Wartung und Reinigung mit berechnet. Dagegen zahlte der Durchschnittshaushalt pro Kilo|<wattstunde aus dem Netz satte 37,60 Cent. Anfang 2021 betrug die Relation noch 10 Cent Erzeugungskosten zu 26 Cent Strompreis. Bei weiter steigenden Energiepreisen wird Sonnenstrom für Selbstnutzer*innen also immer wirtschaftlicher. Wer sich deshalb eine PV-Anlage aufs Dach bauen will, sollte aber unbedingt mehrere Angebote einholen und Preise vergleichen.
Einspeisevergütung 2023 sinkt später und langsamer
Das hilft künftigen Solarstromerzeugern: Der Gesetzgeber hat die monatliche Kürzung der Einspeisevergütung (Degression) bis 2024 auf Eis gelegt und danach auf eine halbjährliche Kürzung (jeweils 1 Prozent) umgestellt. Verzögert sich der Anlagenbau, rächt sich dies jetzt nicht mehr durch eine geringere Vergütung. Angesichts übervoller Auftragsbücher im Handwerk und Lieferschwierigkeiten der Anlagenhersteller werden viele Kaufentschlossene von der Neuregelung profitieren.
Photovoltaik für den Eigenbedarf
Je mehr Kilowatt man aufs Dach packt, desto günstiger wird der Anlagenkauf pro Kilowatt installierter Leistung. Die Solarstromkosten sinken dann auf rund 10 oder 11 Cent pro Kilowattstunde. Wer ein geeignetes Dach hat, sollte es also flächendeckend mit Solarpanels bestücken – diese machen mittlerweile lediglich 40 Prozent des Investments bei einer PV-Anlage aus. Zwar erhalten größere Anlagen bis 40 kWp für den über zehn kWp hinausgehenden Anlagenteil nur 7,1 ct/kWh Einspeisevergütung, was sie nicht mehr ganz kostendeckend macht. Hier lohnt es sich aber, ein Stück vorauszudenken. Vielleicht will man ja in Zukunft mit einer elektrischen Wärmepumpe heizen oder sein E-Auto an der Wallbox laden.
Bei Volleinspeisung unterstützt Ihre PV Anlage die Energiewende
Wer sich entscheidet, den gesamten Solarstrom einzuspeisen, wird mit dem neuen EEG 2023 besonders stark gefördert. Für Anlagen unter 10 kWp werden zum Beispiel 13 ct/kWh gezahlt. Mit diesem Lockangebot möchte der Gesetzgeber den deutschen Strommix grüner machen. Das Modell lohnt sich für Haushalte, die wenig Strom- oder Eigenverbrauch haben, da sich der Ökostrom für unter 13 Cent herstellen lässt. Eine Einbahnstraße ist dies nicht: Wenn sich die häusliche Situation ändert, etwa mit einer neuen Wärmepumpenheizung oder einem E-Auto, kann der Haushalt zum nächsten Kalenderjahr aus der Voll- in die Teileinspeisung wechseln und so vom lukrativeren Eigenverbrauch profitieren, das nennt sich dann Flexi-Modell.
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