Intelligenter Messen: Smart Meter
Einige Haushalte bekommen statt der modernen Messeinrichtungen digitale Zähler mit erweiterten Funktionen. Der Gesetzgeber sagt dazu intelligente Messsysteme, kurz iMSys. Im Volksmund hat sich der englische Begriff durchgesetzt: Smart Meter.
Damit aus digitalen Zählern intelligente Messsysteme werden, benötigen sie ein sogenanntes Smart-Meter-Gateway. Über diese Kommunikationseinheit werden die Verbrauchsdaten automatisch und verschlüsselt an den Netzbetreiber und den Energieversorger übermittelt. Damit erübrigt sich das Ablesen des Zählerstands vor Ort. Zudem liefern intelligente Messsysteme noch bessere und klarere Informationen über den eigenen Stromverbrauch und helfen so beim Energiesparen.
Wer bekommt welchen Zähler?
Der Gesetzgeber hat im Mai 2023 einen festen Fahrplan festgelegt: Danach gehört ab 2025 bei jedem ein intelligentes Messsystem in den Zählerschrank, der mehr als 6.000 Kilowattstunden Strom im Jahr verbraucht. Bis Ende 2025 müssen mindestens 20 Prozent, bis Ende 2028 mindestens die Hälfte und Ende 2030 mindestens 95 Prozent dieser Fälle mit einem iMSys ausgestattet sein. Maßgeblich dafür ist der durchschnittliche Stromverbrauch in den zurückliegenden drei Jahren. Wer im Mittel weniger Strom verbraucht hat, erhält beim nächsten Zählerwechsel lediglich eine moderne Messeinrichtung (ohne Gateway). Und das trifft auf die meisten Privathaushalte zu. Die digitalen Zähler werden in den kommenden Jahren schrittweise installiert. Auch in jedem Neubau oder bei umfangreicheren Renovierungen müssen moderne Messeinrichtungen eingebaut werden.
Was kosten digitale Stromzähler
Sofern der Einbau verpflichtend ist, übernimmt der Messstellenbetreiber die Einbaukosten sowohl für den Smart Meter als auch für die moderne Messeinrichtung. Wie beim analogen Ferraris-Modell bezahlt man für die neuen Zähler ein Messentgelt. Die Kosten dafür dürfen bestimmte gesetzlich festgelegte Obergrenzen nicht überschreiten: Privathaushalte mit einem typischen Jahresverbrauch von rund 3.500 Kilowattstunden zahlen zum Beispiel für eine moderne Messeinrichtung maximal 20 Euro im Jahr. Künftig soll diese Obergrenze auch für intelligente Messsysteme gelten. Und Haushalte mit Wärmepumpen sollen maximal 50 Euro im Jahr für einen intelligenten Stromzähler zahlen.
Smart Meter Pflicht bei PV und neue Regelungen für E-Autos und Wärmepumpen
Auch Betreiber von Photovoltaikanlagen ab einer installierten Leistung von 7 Kilowatt müssen künftig einen Smart Meter haben, der ihren Haushaltsstromverbrauch und die Einspeiseleistung in Echtzeit erfasst. Ebenso ermöglichen es Smart Meter, steuerbare Verbraucher wie Wallboxen für Elektroautos oder Wärmepumpen effizient und sicher in das Stromnetz zu integrieren. Deshalb müssen diese mit Inbetriebnahme ab 1. Januar 2024 für eine spätere Leistungssteuerung vorgerüstet sein bzw. diese unterstützen.
Smart Meter haben einige Vorteile
Intelligente Messsysteme können nicht nur Signale senden, sondern auch Signale empfangen. Das ermöglicht in Zukunft dynamische Stromtarife, bei denen sich der Arbeitspreis mehrmals am Tag ändern kann – je nach Angebot und Nachfrage im Stromnetz. Mit anderen Worten: In Zukunft werden wir unseren Strom bevorzugt dann verbrauchen, wenn der Preis am tiefsten ist. Dazu wird der intelligente Zähler zum Beispiel unserer Waschmaschine den Befehl erteilen zu starten, wenn gerade viel günstige Energie aus Wind und Sonne im Stromnetz bereitsteht. Von 2025 an müssen alle Stromversorger dynamische Tarife anbieten. Derzeit gibt es diese Pflicht nur für große Versorger.
Intelligente Messsysteme für die Energiewende
Smart Meter sind die Voraussetzung dafür, dass die Energiewende gelingen kann.
Denn die intelligenten Messsysteme helfen dabei, Stromerzeugung, -speicherung und -verbrauch besser in Einklang zu bringen. Nur so lassen sich die schwankenden Stromerträge aus Wind und Sonne, aber auch die Millionen neuer E-Autos und Wärmepumpen flexibel in das immer komplexere Energiesystem einbinden. Das Ziel der Bundesregierung ist es, dass im Jahr 2033 bereits 95 Prozent aller Verbraucher ein intelligentes Messsystem haben. Erenja hält sie weiter auf dem Laufenden.
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