Kommt wirklich Ökostrom in meiner Steckdose an?

Bekomme ich Ökostrom?

Ist Ökostrom wirklich öko? Woher kommt der grüne Strom und ist das, was bei mir in der Steckdose ankommt, tatsächlich Strom aus erneuerbaren Energien? Das Thema wirft immer noch einige Fragen auf.

 

Bei vielen Verbraucher*innen hält sich das hartnäckige Gerücht, dass nicht überall Ökostrom drin ist, wo Ökostrom draufsteht. Wir räumen auf mit den Vorurteilen und erklären Ihnen ganz unkompliziert, was bei Ihnen in der Steckdose ankommt, wenn Sie Ökostrom beziehen.

Ökostrom einfach erklärt

In Deutschland wird die Strom­ver­sorgung immer grüner: In den ersten drei Monaten 2020 haben die Erzeuger erstmals mehr Strom aus er­neuer­baren Energien ins Strom­netz ein­ge­speist als Strom aus kon­ven­tio­nel­len Energie­­trä­gern. Der große Gewinner ist dabei Öko­strom aus Wind­kraft, während der Kohle­anteil am stärksten zurück­ging.
Wir sagen: weiter so!

Kann man Öko­strom mit dem bloßen Auge von Strom aus anderen Energie­­quellen unter­scheiden? Nein. Öko­strom lässt Ihre Lampen nicht heller oder dunkler leuchten. Öko­strom unter­­scheidet sich ledig­lich in der Her­kunft von kon­ven­tio­nel­lem Strom. Damit Sie leichter ver­stehen können, wie die Ver­sorgung mit Öko­strom funktio­niert, ver­gleichen wir das gesamte Strom­netz gerne mit einem “Stromsee”. In diesen Stromsee münden ver­schiedene “Stromflüsse”. Dabei kann es sich um Strom aus er­neuer­baren Ener­gien wie Wind­kraft, Wasser­kraft, Erd­wärme, Bio­masse oder Solar­energie handeln. Aber auch Energie aus fossilen Brenn­stoffen landet in unserem imaginären Stromsee.

 

Sie als Strom­­verbraucher*in haben die Wahl,  welcher Strom­­anbieter Ihre Wohnung erhellt. Je mehr Kund*innen sich für Öko­strom entscheiden, desto mehr grüner Strom fließt in unseren Strom­see hinein. Gleich­zeitig werden andere, kon­ven­tio­nel­le Energie­­quellen ver­drängt. Deren Anteil im Stromsee schrumpft und der See wird immer grüner. So kann jede*r  mit der eigenen Strom­­ver­­sorgung einen wert­vollen Beitrag zum Umwelt­­schutz leisten.

Stromsee

Fahrkarten für den Ökostrom

Nicht nur in Deutsch­land, sondern in ganz Europa existieren bestimmte Rege­lungen, wie die Her­kunft von Produkten gekenn­zeichnet werden muss. Den Verbraucher*innen kommt das sehr ent­gegen: Ob Stempel auf dem Ei oder Etikett auf der Rot­wein­flasche – wer verant­wortungs­bewusst einkauft, schaut auf die Her­kunft. Das ist auch beim Strom nicht anders.

 

Öko­strom trägt aber kein Etikett, sondern ist im Herkunftsnachweisregister vom Umweltbundesamt erfasst. Dieses Register dokumentiert, wie viel Strom aus erneuer­baren Ener­gien produ­ziert wird. Für jede Mega­watt­stunde Öko­strom erhält der Stromer­zeuger ein digi­tales Zerti­fikat. Dieses Zerti­fikat ist vergleich­bar mit einer Art “Geburts­urkunde für den Strom”. Diesen Nach­weis, dass eine Mega­watt­stunde Öko­strom produ­ziert wurde, kann der Erzeuger nun an einen Strom­anbieter in Europa ver­kaufen. Zum Beispiel an Erenja. Der Strom­anbieter verkauft den Öko­strom an die End­kund*innen weiter - und zwar in genau der gleichen Menge, in der er Herkunfts­nachweise im Register hat. So wird für jede Mega­watt­stunde Öko­strom einmalig ein Zerti­fikat im Register entwertet, wie bei einer Fahr­karte für Bus oder Bahn. Dieses Zerti­fikat kann der An­bieter nicht mehr weiter­geben.

Bestimmen Sie Ihren Strommix selbst

Erenja Ökostrom stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien aus Europa. Unser Ziel ist es, Stromquellen wie Kohle und Atomkraft zu verdrängen und gemeinsam mit Ihnen die Welt ein bisschen grüner zu machen.

Das Herkunfts­nachweis­register sorgt also für Trans­parenz und Sicher­heit beim Kauf von Öko­strom, damit Sie als Ver­braucher*innen ge­schützt werden. Einige Strom­an­bieter in Deutsch­land beziehen ihren Strom aus ver­schie­denen Quellen. Sie bieten einen Strom­mix an, der sowohl aus kon­ven­tio­nel­len Energie­trägern als auch aus er­neuer­baren Ener­gien gewonnen wird. So können Sie als End­kunde selbst be­stimmen, welche Art von Strom­quellen Sie unter­stützen möchten: kon­ven­tio­nel­le Strom­quellen, er­neuer­bare Energien oder eine Mischung aus beidem?

 

Übrigens:

Der Anteil an er­neuer­baren Ener­gien, den Sie als Ökostrom­verbraucher*in mit der EEG-Umlage bezahlen, wird auf Ihrer Strom­rechnung aus­ge­wiesen. Für das Jahr 2020 sind es 6,756 Cent pro Kilo­watt­stunde. Mit diesem finan­ziellen Beitrag unter­stützen Sie den Ausbau der er­neuer­baren Energien in Deutsch­land.

Ökostrom beziehen und Strom sparen

Auch wenn Sie Öko­strom beziehen, sollte eines nicht auf der Strecke bleiben: Das Thema Strom sparen. Wer grünen Strom bezieht, besitzt nicht auto­matisch einen Frei­fahrt­schein für grenzen­losen Strom­verbrauch. Trotz Öko­strom­ver­sorgung sollten Sie in Ihrem Haus­halt darauf achten, Strom­fresser ausfindig zu machen und zu verbannen. Außerdem raten wir Ihnen, bei der Neu­an­schaffung von Geräten immer strom­sparende Varianten zu wählen und Ihrem gesamten Haus­halt einmal auf den Zahn zu fühlen, wo Sie noch Strom sparen können – von Fern­seher im Standby-Modus bis hin zu Ihren Leucht­mitteln.

Strom sparen lohnt sich

Fazit

Wer Öko­strom bezieht, der vollständig aus er­neuer­baren Energien gewonnen wird, leistet definitiv einen aktiven Bei­trag dazu, Strom aus fossilen Energie­trägern sowie aus Atom­energie zu verdrängen. Das Herkunfts­nachweis­register versichert Ihnen als Strom­verbraucher*in zwei Dinge:

 

  1. Jede Mega­watt­stunde Öko­strom, die Sie als Kund*in bezahlen, wurde auch tat­sächlich von einem grünen Erzeuger produ­ziert.
     
  2. Diese eine Mega­watt­stunde Öko­strom wird auch tatsächlich nur einmal an Sie aus­ge­lie­fert.

 

Wenn Sie sich für einen Stromanbieter entscheiden, dessen Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen stammt, liefern Sie ein wertvolles Puzzleteil für eine insgesamt umweltfreundlichere Stromproduktion.

Windenergie

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Gelsenwasser AG

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