Warmwasserverbrauch senken und eine Menge Geld sparen
Es lohnt sich, unsere Wasserspartipps zu beachten. Und wir meinen: Die Einbußen bei der Lebensqualität sind minimal.
In einem Durchschnittshaushalt rauscht jede sechste bis siebte verbrauchte Kilowattstunde Energie – bildlich gesprochen – durch den Abfluss. Knapp 15 Prozent des Energieverbrauchs entfallen auf die Warmwasserbereitung. Die Verbraucherzentrale ordnet den „typischen“ Warmwasserverbrauch der Deutschen bei etwa 500 bis 1.000 Kilowattstunden (kWh) pro Kopf und Jahr ein. Klingt abstrakt? Stimmt, erst wenn man sich die aktuellen Gaspreise hinzudenkt, wird ein Schuh daraus: Eine vierköpfige Familie hat danach jährliche Warmwasserkosten zwischen ca. 480 Euro (beim geringsten Verbrauch) und 960 Euro (beim maximalen Verbrauch). Allein der Unterschied zeigt, wie groß das Sparpotenzial ist.
Duschen oder baden – was verbraucht am meisten Warmwasser?
Wer Warmwasser sparen will, für den gilt: Duschen ist (meist) sparsamer als baden. Statt 120 bis 150 Liter warmes Wasser verbraucht ein Duschgang nur 40 bis 50 Liter – etwa ein Drittel. Und je nachdem, ob das Erwärmen von einem Liter Wasser ein oder zwei Cent kostet, schwankt die Ersparnis zwischen etwa einem und zwei Euro pro Körperwäsche. Je kürzer Sie brausen, umso größer ist der Spareffekt. Drei bis fünf Minuten reichen locker aus.
Sparduschkopf statt Tellerbrause
Sparduschköpfe vermengen und verwirbeln Wasser mit Luft. Statt 12 bis 15 Liter, wie bei einem herkömmlichen Duschkopf, fließen so nur noch 6 bis 9 Liter pro Minute durch den Abfluss – das typische Duschgefühl wird jedoch bewahrt. Ersparnis: etwa 50 Liter Warmwasser pro Duschgang. Gegenüber einer tellergroßen Regendusche mit 20 Litern Durchfluss pro Minute ist die Ersparnis sogar noch höher. Das Öko-Institut Freiburg hat ausgerechnet, dass sich mit Sparduschköpfen über die Jahre viele Tausend Liter Warmwasser sparen lassen – bei den gestiegenen Energiepreisen wäre das der eine oder andere Hunderter.
Sparduschköpfe gibt es im Baumarkt schon für ein paar Euro, Markenprodukte für ab 20 Euro. Erkundigen Sie sich vor dem Kauf, welches Produkt zu Ihrem Warmwassersystem passt. Es gibt zum Beispiel Sparduschköpfe extra für Durchlauferhitzer. Und achten Sie auf Umweltsiegel wie den Blauen Engel. Übrigens: Auch Perlatoren – das sind kleine Siebe, die vor die Wasserhähne geschraubt werden – mindern den Wasserdurchfluss.
Warmwasser sparen beim Kochen, Spülen und Waschen
Das Wasser für die Nudeln oder den Tee am besten im elektrischen Wasserkocher erhitzen. Das spart zwar kein warmes Wasser, heizt es aber energieeffizienter auf als der Herd. Nur mit einem Induktionskochfeld geht es noch sparsamer und flotter.
Bei Wasch- und Spülmaschinen geht das Erhitzen des Wassers am meisten ins Geld. Starten Sie die Geräte daher nur voll beladen und im Spar-Programm. Das braucht zwar seine Zeit, kommt aber mit weniger Wasser aus und erhitzt dieses nicht so sehr. In der Waschmaschine wird die Wäsche auch bei niedrigen Temperaturen sauber. Gegen hartnäckige Verschmutzungen wirkt das längere Eco-Programm oft sogar besser als das mit höherer Temperatur.
Wenn Sie die Spülmaschine in der Küche direkt ans warme Wasser anschließen, das im Idealfall von einer Solarthermieanlage erhitzt wird, sparen Sie einiges an Stromkosten. Und falls Sie unter dem Waschbecken einen kleinen Untertischboiler haben, dann stellen Sie diesen auf niedriger Stufe ein, denn jedes Nachheizen des Mini-Wasserspeichers kostet Strom und Geld.
Wegen der Krise Warmwasser-Temperatur senken?
In vielen Gebäuden mit Zentralheizung wird das Wasser in einem Pufferspeicher 24/7 warmgehalten. Da liegt es nahe, die Temperatur darin nachts oder bei Abwesenheit abzusenken, um Energie zu sparen. Das Umweltbundesamt und der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) raten jedoch davon ab, die Wassertemperatur im Gerät unter 55 Grad einzustellen. Andernfalls können sich gefährliche Keime wie zum Beispiel Legionellen in der Hausinstallation vermehren. Mehr als 60 Grad im Warmwasserspeicher seien aber nicht erforderlich.
Warmwasser sparen: Was bringt das?
20.000 Liter Warmwasser spart ein vierköpfiger Haushalt pro Jahr, wenn alle Bewohner*innen ihren Tagesbedarf von 50 auf 35 Liter senken. Das ist eine volle Tankwagenladung!
500 Euro mehr auf dem Konto hat der Haushalt am Jahresende, wenn jedes Mitglied seinen jährlichen Warmwasserkonsum von 1.000 auf 500 kWh halbiert.
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Abfluss_Spüle_3-Gelsenwasser_Fotograf Manfred Erich