Lachen hat viele Gesichter. Doch warum lachen wir überhaupt? Was löst es in uns aus? Und warum macht es die Welt ein bisschen besser?
Was für ein freundliches Thema in diesen besonderen Zeiten. Lassen Sie uns gemeinsam Lachen.
Am ersten Sonntag im Mai findet regelmäßig der Weltlachtag statt. An zahlreichen Orten treffen sich Menschen, um gemeinsam zu lachen. Dieser tolle Tag findet bereits seit 1998 statt und wird heute auf der ganzen Welt gefeiert. Die Idee stammt aus der Lachyoga-Bewegung.
Ja, Lachen kann man lernen, zum Beispiel beim Lachyoga. Hier soll anfangs künstliches Lachen in echtes Lachen übergehen. Das Lachen ohne äußeren Grund findet dabei primär auf der motorischen, körperlichen Ebene statt. Die Idee: Auch wenn wir nur so tun, als ob wir lachen, erreichen wir im Endeffekt eine positivere Grundstimmung und sind sogar auch freier und kreativer im Denken. Haben Sie es schon einmal ausprobiert?
Ganz schöner Kraftakt
Durchschnittlich lachen wir sechs Minuten am Tag: Erwachsene rund 15 Mal, Kinder deutlich mehr – bis zu 400 Mal täglich. Während des gesamten Lebens verbraucht der Körper beim Lachen im Durchschnitt 850.000 Kalorien, das entspricht 750 ganzen Sahnetorten. Von Kopf bis Bauch sind beim Lachen mehr als 300 verschiedene Muskeln aktiv. Im Gesicht kommen rund 15 Muskeln zum Einsatz, allen voran der Musculus zygomaticus, auch Lachmuskel genannt. Bei einem Lachanfall pressen die Bauchmuskeln die Luft mit einer Wucht von bis zu 100 Stundenkilometern hinaus. Wir Menschen haben übrigens feine Antennen, künstliches Lächeln zu erkennen – es ist insbesondere an der fehlenden Lachfalte am Auge zu erkennen.
„Lachen ist die kürzeste Distanz zwischen zwei Menschen.“
Victor Borge (1909–2000), dänisch-amerikanischer Pianist und Komödiant
Lachen ist die beste Medizin.
Das wusste schon die Großmutter. Zwar leben glückliche Menschen nicht länger als unglückliche – das haben britische Wissenschaftler herausgefunden - dennoch hilft das Lachen dem Körper: Es regt den Kreislauf an, erhöht die Sauerstoffzufuhr und aktiviert sogar eine Vielzahl von Immunzellen. Darüber hinaus reduziert Lachen Stress und lässt Ängste und Schmerzen zumindest kurzfristig vergessen. Sich zu entspannen und lustig zu sein, kann also die Gesundheit fördern.
Warum lachen wir?
Es gibt viele Gründe für das Lachen, und es muss nicht immer Freude sein. So signalisiert das soziale Lachen Gemeinschaft und Zugewandtheit. Oder es gibt das angeborene Lächeln des Babys, das darüber Kontakt mit seinen Eltern und später auch der Umwelt aufnimmt. Es existiert auch das hämische Lachen, wenn es beispielsweise um Spott und Hohn geht. Das erleichterte Lachen erfolgt nach einer überwundenen Gefahr oder einer schwierigen Aufgabe. Am häufigsten lachen wir allerdings, wenn uns etwas Lustiges oder Komisches wiederfährt.
Kennen Sie Deutschlands witzigste Komiker?*
- Heinz Erhardt 55 %
- Otto Waalkes 53 %
- Loriot 51 %
- Kaya Yanar 48 %
- Bülent Ceylan 45 %
Da hört der Spaß auf
Humor ist Geschmackssache: Wo manche losprusten, können andere nur müde lächeln. Der vielgerühmte britische Humor spielt zum Beispiel oft mit Ironie und Sarkasmus – in anderen Kulturkreisen nicht jedermanns Sache. Bei vielen steht trockene Loriot-Komik hoch im Kurs, andere können sich über Slapstick, Situationskomik oder Schadenfreude „krumm- und schief lachen“.
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Quellangaben:
* Quellangabe "Deutschlands witzigster Komiker": SPLENDID RESEARCH GmbH: Studie „Humor der Deutschen“ aus Mai 2018. Repräsentative Umfrage unter 1.016 Deutschen zwischen 18 und 69 Jahren zum Thema Komiker.
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