Pastinake: alt bewährt & neu entdeckt
Einfach mehr drin!
Die Pastinake bietet einen höheren Gehalt an Kalium und Vitamin C als die Karotte!
Sie steht schon sehr lange auf unseren Speiseplänen: Im Römischen Reich gehörte die Pastinake zu den beliebtesten Wurzelgemüsen, und Karl der Große setzte sie auf die Liste der Pflanzen, die nach Möglichkeit auf allen kaiserlichen Gütern anzubauen waren. Bis Mitte des 18. Jahrhunderts blieb sie ein wichtiges Grundnahrungsmittel, bevor Kartoffeln und Möhren sie hierzulande verdrängten. Vor einigen Jahren gelang der Pastinake ein Comeback; seither bereichert sie im Winter besonders Suppen, Aufläufe und Eintöpfe. Idealerweise nach dem ersten Frost: Dann schmecken die Wurzeln milder und noch besser. Zugleich sind sie sehr lange haltbar. Bei Temperaturen unter zwei Grad Celsius können Sie Pastinaken über Monate lagern.
Gesundheitswert: viel Vitamin C und wichtige Mineralien
Rezeptideen auf einen Klick: Püree, Pommes oder Pasta
Schwarzwurzel: vom Heilkraut zum Gemüse
Ihre „Karriere“ begann als Heilpflanze gegen Schlangenbisse; erst ab dem 17. Jahrhundert kam die Schwarzwurzel auch auf den Teller. Lange Zeit vor allem als „Arme-Leute-Spargel“ bekannt, erfreut sich das Gemüse inzwischen allgemeiner Beliebtheit. Neben seinem würzigen, nussartigen Geschmack ist es nährstoffreich und kalorienarm; ein hoher Inulin-Gehalt kommt unserem Fettstoffwechsel und der Darmflora zugute. Weil die Pflanze frosthart ist, lassen sich ihre Wurzeln ab Oktober den ganzen Winter über ernten. Wie der Name schon sagt, kommen sie schwarz aus dem Boden und werden vor dem Verzehr ausgiebig geschrubbt und dann geschält. Tipp: Gegen die braunen Flecken, die der austretende Saft auf den Händen hinterlässt, helfen Zitronensaft oder Essig!
Gesundheitswert: reich an Ballaststoffen und wertvollen Mineralien
Rezeptideen auf einen Klick: Beilage, Suppe oder elegant ummantelt
Steckrübe: Lückenbüßer wird salonfähig
Als echtes Wintergemüse sind Temperaturen bis zu minus zehn Grad Celsius für sie kein Problem. Auch Kohlrübe oder Wruke genannt, galt sie lange Zeit als Option für Krisenzeiten. In Deutschland hatte sie ihren ersten großen Auftritt, als im Ersten Weltkrieg die Kartoffelernte ausfiel. Im sogenannten Steckrübenwinter 1916/1917 und später auch im Hungerwinter 1946/1947 wurde sie zu Marmelade, Auflauf, Suppe und sogar Kaffee verarbeitet. Nach jahrzehntelangem Schattendasein haben wir sie nun auch hierzulande als leckeres und gesundes Wurzelgemüse wiederentdeckt. Rundlich bis oval geformt, schmeckt die Steckrübe angenehm süßlich und etwas herb.
Gesundheitswert: viel Vitamin B, reich an Kohlenhydraten, nahezu fettfrei und kalorienarm
Rezeptideen auf einen Klick: Steckrüben als Mus, Rösti oder Salat
Grünkohl: Gesundheit pur
Vitamin C kompakt
In 100 Gramm Grünkohl stecken 105 Milligramm Vitamin C. Mit dieser Menge decken Erwachsene bereits den Tagesbedarf, den die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt.
Im Norden Deutschlands das Wintergemüse schlechthin, hat sich der Grünkohl in den letzten Jahren auch in südlicheren Lagen durchgesetzt. Kein Wunder, verbindet er doch guten Geschmack mit vielseitigen Vorteilen für die Gesundheit. Zum Beispiel übertrifft er mit seinem Proteingehalt locker jede andere Kohlsorte, ist eine der vitaminreichsten Gemüsesorten überhaupt und überzeugt zusätzlich mit wichtigen Mineralien und reichlich Ballaststoffen. Als kalorienarmes Kraftpaket verspricht er Genuss ohne Reue – als beliebte Zutat für grüne Smoothies ebenso wie als warme Beilage oder Gemüsegericht.
Gesundheitswert: besonders viel Vitamin C, E und K; senkt den Cholesterinspiegel
Rezeptideen auf einen Klick: traditionell und modern
Würziger mit Winterkresse
Tipp:
Verwenden Sie Winterkresse immer nur frisch. Wenn Sie die Blätter trocknen, geht das enthaltene Vitamin C verloren.
Auch als Barbarakraut bekannt, ist die Winterkresse leicht zu kultivieren und gibt der Küche in der kalten Jahreszeit eine ganz besondere Würze.
Die in den dunkelgrünen Blättern enthaltenen Senföle sorgen für einen pikanten, leicht pfeffrigen Geschmack. Essbar (und lecker) sind sie sowohl roh als auch gekocht.
Gesundheitswert: hoher Gehalt an Vitamin C
Topinambur: Exot aus eigener Ernte
„Diabetiker-Kartoffel“
So wird Topinambur auch genannt. Der Grund: Anstelle von Stärke enthalten die Wurzelknollen den Ballaststoff Inulin, der den Blutzuckerspiegel kaum beeinflusst.
Im Geschäft ist er eher teuer; Sie können ihn aber ganz einfach selbst anbauen und eine echte Augenweide mit Genuss verbinden. Denn der Topinambur – auch Erdbirne genannt – ist eine wunderschöne Sonnenblumenart. Ursprünglich in Nordamerika heimisch, wird die Pflanze bis zu drei Meter hoch. Essbar sind ihre Wurzeln, die optisch an Ingwer erinnern, aber eher wie Kartoffeln mit Nussaroma schmecken. Sind die oberirdischen Pflanzenteile verwelkt, können Sie die Wurzelknollen von Oktober bis März portionsweise ausgraben. Achtung: Sie halten sich nur wenige Tage, sollten also rasch verwendet werden – roh, gekocht, gedünstet oder gebraten.
Gesundheitswert: kaum Kalorien, viele Ballaststoffe
Rezeptideen auf einen Klick: Brot, Chips, Suppe & Co.
Plus Lagerware von Apfel bis Zwiebel
Natürlich ist die Liste der winterlichen Feldfrüchte damit nicht am Ende – und wird noch länger durch die sogenannte Lagerware: Obst und Gemüse aus heimischem Anbau, das sich gut lagern lässt. Was in welchen Monaten regional zu haben ist, verrät Ihnen ein Saisonkalender. Mit einem Exemplar zum Ausdrucken und Aufhängen haben Sie die ganze Vielfalt immer im Blick.
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