Neues Handy erst laden?
Um das Thema Akkus ranken viele Mythen, die nur schwer aus der Welt zu schaffen sind. In manchen Internet-Foren liest man immer noch, dass Handys vor Erstgebrauch zwölf Stunden geladen werden müssen, um den Memory-Effekt zu verhindern. Aber der ist bei den heutigen Lithium-Ionen-Akkus so gut wie kein Thema mehr. Erst nach tausenden Ladevorgängen würde er sich halbwegs bemerkbar machen – doch so lange hält ein Akku und oft auch das Handy selbst nicht durch. Sie können das neue Smartphone also getrost sofort nutzen. Beim ersten Laden sollten Sie den Akku aber einmal zu 100 Prozent laden. Das verbessert zwar nicht die Leistung, doch die Genauigkeit der Batterie-Anzeige. Das Gerät muss erst mal lernen, wie viel Leistung der Akku überhaupt speichern kann.
Laufzeit vs. Lebensdauer? 100 Prozent sind nicht optimal
Bei einem Ladestand zwischen 30 und 80 Prozent fühlen sich die Akku-Zellen am wohlsten. Um zu verhindern, dass Kapazität und Leistungsfähigkeit der Batterie schneller nachlassen, sollten Sie das Smartphone deshalb erst ab einer Restladung von 30 bis 40 Prozent laden. Wenn Sie den Prozess dann bei 80 Prozent stoppen, ist der optimale Ladestand erreicht. Ihr Smartphone-Akku lebt länger, wenn Sie ihn nicht immer voll aufladen.
Handy über Nacht laden?
Deshalb ist es besser, wenn Sie auf das Aufladen über Nacht verzichten. Der Akkustand fällt dann immer wieder um einige Prozent und startet erneut. Unser Tipp: Smartphone vor dem Zubettgehen laden, Flugzeugmodus an und alle Apps schließen. So verbraucht Ihr Akku über Nacht kaum Energie und Sie werden morgens trotzdem von ihrem Handy-Wecker geweckt. Falls es doch über Nacht sein soll: Alle modernen Smartphones mit Lithium-Ionen-Akkus besitzen eine Ladeschaltung, welche die Stromzufuhr bei 100 Prozent kappt. Entgegen landläufiger Meinung können Sie die Geräte also nicht „überladen“.
Akku laden: Wie lange, wie oft?
Sie lassen keine Gelegenheit aus, Ihrem Smartphone „Saft“ zu geben – wenn es auch nur die zehn Minuten morgens im Auto oder in der Kaffeepause sind. Nicht gut, denn jeder Ladevorgang strapaziert die Batteriezellen. Ein etwas längerer Ladezyklus – eine Stunde ist optimal – bekommt der Batterie besser als ständiges „Kurz-Laden“ für wenige Minuten.
Fast-Charging: Handy schneller laden
Handy-Akkus werden immer größer und haben dadurch mehr Kapazität als früher. Aber sie müssen auch immer mehr leisten. Deshalb statten viele Hersteller ihre Geräte mit einer Schnellladefunktion aus, die in einer halben Stunde für 50 oder sogar 70 Prozent Power im Akku sorgt. Damit ist das Smartphone optimal geladen und wieder voll einsatzfähig. Besitzt Ihr Gerät keine Fast-Charging-Funktion und Sie haben es mit dem Laden eilig, dann schalten Sie es am besten aus. Denn das Handy lädt zügiger, wenn im Hintergrund keine stromverbrauchenden Prozesse laufen.
Handy vor Hitze und Kälte schützen
Ihr Handy-Akku mag weder große Hitze noch Kälte. Gut bekommen ihm Temperaturen zwischen 5 und 25 Grad. Bei Minusgraden fällt die Akku-Leistung deutlich ab. Tragen Sie Ihr Smartphone im Winter am besten in der Jackeninnentasche – und im Sommer packen Sie es in die Handtasche oder in den Rucksack. Und legen Sie Ihr teures Gerät niemals hinter die Windschutzscheibe, bei Sonne könnte es sonst überhitzen oder gar die Batterie zerstören.
Einfache Stellschrauben: Helligkeit und Sprachassistent
Wenn Sie unterwegs Power sparen wollen, schalten Sie am besten den Sparmodus in den Handy-Einstellungen ein. Damit vermeiden Sie stromzehrende Downloads im Hintergrund. Regeln Sie die Helligkeit am Display herunter oder sorgen Sie dafür, dass es sich automatisch nach einer halben Minute selbst ausschaltet. Sie können auch die Lautstärke verringern und den Vibrationsalarm ausstellen. Alle Maßnahmen zusammen sparen etliche Minuten Akkulaufzeit. Auch die Sprachsteuerung beim Smartphone kostet viel Energie: Nutzen Sie Ihren Sprachassistenten selten oder deaktivieren Sie Siri & Co. am besten ganz.
GPS und WLAN kosten Lebensdauer beim Handy Akku
Kaum einer findet sich heute noch in einer fremden (manchmal selbst in der eigenen) Stadt zurecht, ohne auf Ortungsdienste zuzugreifen. Zugleich sendet Ihr Smartphone dann permanent Daten nach draußen. Tipp: Schalten Sie das GPS einfach ab, wenn Sie es gerade nicht brauchen. Das gilt im Übrigen auch fürs WLAN. Unterwegs benötigt man die Funktion kaum, meist läuft sie aber mit und sucht ständig nach Netzen. Aber Achtung: Vergessen Sie zu Hause nicht Ihr WLAN wieder zu aktivieren – sonst surfen Sie in den eigenen vier Wänden über mobile Daten!
Handy Akku: Laufzeit-Killer Apps und mobile Daten
Über die Einstellungen Ihres Smartphones können Sie herausfinden, welche Apps die größten Stromfresser sind – auch im Hintergrund. Apps mit sehr hohem Verbrauch sollten Sie besser gleich deinstallieren. Es mag praktisch sein, immer das aktuelle Wetter und neueste Nachrichten abrufen zu können. Diese Aktivitäten sind allerdings Akku-Killer. Schalten Sie die Hintergrund-Aktualisierung bei den Apps also besser aus. Das gilt im Übrigen auch für Ihre mobilen Daten. Das permanente Synchronisieren schluckt eine Menge Strom, besonders wenn Sie mehrere E-Mail-Konten führen und einen Haufen E-Mails empfangen. Setzen Sie das Abruf-Intervall auf „manuell“ oder verlängern sie es auf mehrere Stunden – Ihr Akku wird es Ihnen danken.
Letzte Ausfahrt: Akku-Wechsel
Smartphones sollten immer mit der neusten Version laufen. Updates verbessern oft die Akkulaufzeit und Leistung des Geräts. Wenn Tricks nicht mehr helfen, dann hilft vielleicht ein neuer Akku. Früher konnte man die Speicher noch selbst wechseln, heute braucht man dazu einen Profi, da sich das Gehäuse häufig nur mit Spezialwerkzeug öffnen und wieder schließen lässt. Je nach Gerät und Anbieter liegen die Kosten für den Akku-Tausch mit Originalersatzteilen zwischen 40 und 100 Euro.
Smartphone unterwegs solar laden
Kamera, Navi, Gaming-Station, Social-Media-Hub, Music-Player, Streaming-Gerät, Taschenlampe – Smartphones sind so ziemliche Alleskönner. Doch wer alle Funktionen nutzt, steht schnell mit leerem Akkus da. Auf einem Festival, beim Camping oder auf einer Rucksacktour ist man deshalb mit einem Solar-Ladegerät gut bedient. Nur fürs Smartphone reicht in der Regel ein handliches und leichtes Solarpanel. Möchten Sie auch für Schlechtwettertage einen Ersatz-Akku dabeihaben, ist eine Solar-Powerbank die richtige Wahl. Damit können Sie Ihr Smartphone per USB-Kabel fernab der Zivilisation jederzeit aufladen. Vorausgesetzt, Sie erwischen bei Ihrem Outdoor-Abenteuer ein paar Sonnentage.
Handy Akku: 5 easy Tricks für mehr Laufzeit und längere Lebensdauer
Ladestand zwischen 30 und 80 Prozent halten
Smartphone-Akku nicht ganz leer werden lassen
Häufiges kurzes und zu langes Aufladen vermeiden
Hintergrundaktualisierungen von Apps deaktivieren
Display früher abschalten lassen und Helligkeit verringern
Bildnachweis:
AdobeStock_184520757
AdobeStock_290210547_Editorial_Use_Only
AdobeStock_203154498
AdobeStock_109587732
AdobeStock_369627010
AdobeStock_334329214
AdobeStock_235048801
AdobeStock_309099987
AdobeStock_205497522
AdobeStock_166048743