Erenja für Privatkunden
E-Auto lädt an blauer Ladesäule, weißes Auto im Hintergrund sichtbar

Elektroauto laden als Mieter

Auch in Mehrfamilienhäusern möglich

Mietwohnung und E-Auto: so kann es klappen

In den kommenden Jahren will der Bund rund vier Milliarden Euro in die öffentliche, private und gewerbliche Ladeinfrastruktur investieren. Denn nur so können wir es schaffen, sieben bis zehn Millionen emissionsfreie E-Autos auf die Straße zu bringen. Und die sind nötig, um zu erreichen, dass der Verkehr in Deutschland bis 2030 bis zu 42 Prozent weniger CO2 ausstößt als noch 1990. Üppige Förderprämien allein reichen da nicht, solange Autofahrer*innen vor allem in ländlichen Regionen lange suchen müssen, bis sie eine Stromtankstelle finden.

Kein Haus, kein eigener Parkplatz – wie lade ich da mein E-Auto?

Privaten Hausbesitzerinnen Hausbesitzer mit eigenem Stellplatz und Stromanschluss in der Garage hatte der Bund das E-Auto mit einer Wallboxförderung besonders schmackhaft gemacht – der Topf ist nun aber leer. Denn bis zu 85 Prozent der Ladevorgänge werden in den kommenden Jahren zu Hause oder beim Arbeitgeber stattfinden, prognostiziert eine Studie im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums.

Mieterinnen und Mieter und Eigentümerinnen und Eigentümer, die in Mehrparteienhäusern wohnen, haben es da deutlich schwerer. Zum Laden sind sie auf die noch wenigen öffentlichen Stromtankstellen angewiesen. Doch der Gesetzgeber hat nun auch ihnen den Weg zur eigenen Wallbox geebnet.

Foto einer Wallbox Ladestation

Wallbox - im Mehrfamilienhaus selbst einbauen: das ist Ihr Recht!

Wer im Mehrparteienhaus wohnt, hat jetzt grundsätzlich das Recht, die Zustimmung zum Einbau von Ladeeinrichtungen in der Gemeinschaftsgarage oder auf dem Parkplatz der Wohnanlage einzufordern. So steht es im überarbeiteten Wohnungseigentumsmodernisierungsgesetz (WEMoG). Bislang mussten Vermieterinnen und Vermieter oder die Eigentümergemeinschaft einem Antrag erst zustimmen, bevor ein privater Ladepunkt installiert werden durfte. Nun können sie lediglich noch über die Art der Durchführung der Baumaßnahme mitbestimmen. Die Antragstellerinnen und Antragsteller müssen aber Anschaffungs- und Installationskosten selbst tragen sowie dafür sorgen, dass der Netzbetreiber informiert wird, bzw. den Einbau ihrer Wallbox genehmigt. Dafür sind sie aber im Besitz der Wallbox und können diese bei einem späteren Auszug mitnehmen oder den Nachmieterinnen und Nachmietern gegen einen Abstand überlassen.

Nachbarn & Vermieter fragen = Kosten für Wallbox teilen

Sie wohnen zur Miete im Mehrparteienhaus und möchten eine Wallbox installieren? Dann klären sie dies direkt mit ihrem Vermieter, so will es das Mietrecht. Der ADAC empfiehlt, sich dafür Mitstreitende zu suchen, denn je mehr Mietparteien sich an einer Ladeeinrichtung beteiligen, desto geringer sind die Kosten des Einzelnen. Womöglich arbeitet der Vermieter auch selbst bereits an einer Ladelösung.

Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz

Zu mehr privaten Lademöglichkeiten dürfte auch das seit März 2021 geltende Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz führen. Es sieht unter anderem vor, dass bei Neubauten und größeren Modernisierungen unter den Stellplätzen gleich Leerrohre verlegt werden. Damit wird eine Nachrüstung sehr einfach. Kabel, die für den Anschluss von Ladepunkten benötigt würden, lassen sich unkompliziert einziehen.

Hält der Hausanschluss mehrere gleichzeitig tankende E-Fahrzeuge aus?

Eine berechtigte Frage, denn die Leitungskapazität bei Mehrparteienhäusern könnte – je nach Voraussetzung - schon mit zwei gleichzeitig ladenden E-Autos überfordert sein. Hier braucht man dann intelligente Wallboxen mit Lastmanagement-System.

Foto eines Autos das an einer Ladestation angeschlossen ist

Bei Wallboxen mit Lastmanagement-System..

wird die gerade verfügbare Anschlussleistung mittels Software auf die angeschlossenen Autos verteilt. Sollte diese nicht ausreichen, unterbricht die Wallbox das Laden – so lange, bis wieder genügend Leistung da ist. Das Lastmanagement erkennt auch, ob eines der Autos den Ladevorgang schon beendet hat und überlässt die freigewordene Leistung dann einem anderen. Über eine Kommunikations-Schnittstelle stellen intelligente Wallboxen außerdem die exakte Abrechnung pro Stellplatz sicher und bieten die Möglichkeit zur Freischaltung der Wallbox per App oder Chipkarte. Schließlich wünschen die Wallbox-Eigentümer sich keine unbefugten Mitnutzer.

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