Vorsicht bei Tarifen mit Vorkasse!
Hier müssen Sie den zu erwartenden Gesamtjahresverbrauch im Voraus bezahlen. Solche Angebote sind zwar oft billig, aber auch tückisch. Verbrauchen Sie weniger als vorgesehen, verfällt die nicht genutzte Energiemenge. Verbrauchen Sie mehr, als Ihr Paket enthält, entstehen hohe Mehrkosten. Und wenn der Versorger insolvent geht, müssen Sie mit Verlusten rechnen. Machen Sie einen weiten Bogen um solche Angebote. Die schmerzhaften Erfahrungen aus jüngster Zeit belegen das. Sogar größere Anbieter gingen in die Insolvenz.
Wichtig!
Verwechseln Sie Tarife mit Vorkasse bitte nicht mit der Zahlung Ihrer monatlichen Abschläge für Strom und Gas. Diese sind so etwas wie „Anzahlungen“ auf die bereits gelieferte Energie und sorgen dafür, dass Sie mit Ihrer Jahresverbrauchsrechnung nicht alles auf einmal bezahlen müssen.
Bester Stromanbieter oder Blender?
Kennen Sie den neuen Anbieter überhaupt, bringt er Empfehlungen mit, womit verdient er Ihr Vertrauen? Kleine Anbieter geben sich cool und trendy. Dahinter stecken oft Newcomer – unerfahrene Start-ups und kurzfristig orientiert. Dieses Geschäftsmodell muss scheitern, sobald es an Börsen und Märkten einmal turbulent zugeht. Das haben vor allem zu Beginn der Energiekrise viele Kunden schmerzhaft erlebt. Wer als Anbieter keine Erfahrungen mitbringt und ohne Kapitaldecke dasteht, verabschiedet sich sehr schnell auch wieder.
Böse Zungen nennen das ein Schneeballsystem: Solange der Zustrom neuer Kund*innen anhält, sieht alles blendend aus. Doch die alten finanzieren die verlockenden Boni und Prämien der neu Geworbenen. Sobald die Kundenzahlen stagnieren, bricht das System wie ein Kartenhaus zusammen.
Gut zu wissen!
Schlechte Erfahrungen mit Energie-Discountern
Millionen Strom- und Erdgaskund*innen haben es bereits erlebt: So manches Schnäppchen vom Energie-Discounter entpuppte sich als Kostenfalle. Während der Energiekrise 2021/2022 haben einige von ihnen dem Ganzen noch die Krone aufgesetzt: Sie stellten ihre Lieferung ein, kündigten rechtswidrig bestehende Lieferverträge einseitig, ließen die vorher heftig umworbene Kundschaft in der Kälte und im Dunkeln sitzen. Wer im Voraus bezahlt hatte, guckte in die Röhre.
Die örtlichen Grundversorger fingen diese Kund*innen ausnahmslos auf. So ist es gesetzlich vorgesehen. Stadtwerke und Regionalversorger wurden mit Anfragen überhäuft, doch solche Strom- und Gasmengen konnten sie gar nicht auf Vorrat einkaufen. Kurzfristig beschafft, also zum Tageskurs an den Börsen gekauft, sind Strom und Gas immer am teuersten.
Unser gut gemeinter Rat: Angebote kritisch prüfen, sorgfältig auswählen!