Wand frei für die Wallbox!
Wegweiser zur eigenen Ladestation
Wer ein E-Auto kauft, möchte es nicht nur an öffentlichen Ladesäulen aufladen, sondern auch zuhause. Eine eigene Ladestation, Wallbox genannt, ist dann oft sinnvoll. Auch wenn der Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur gut vorankommt: Geladen werden Elektroautos bevorzugt zuhause. Die bequemste und sicherste Lösung dafür ist eine Wallbox. Das ist eine kompakte Ladestation, die an der Hauswand, in der Garage oder am Stellplatz installiert wird.
Vom Komfort der eigenen Haustankstelle abgesehen, punktet die Wallbox mit ihrer hohen Ladeleistung: Statt 2,3 Kilowatt (kW), wie bei der Haushaltssteckdose, stellt sie bis zu 11 kW oder sogar 22 kW zur Verfügung. Den kleinen Akku eines VW e-up! an einer 11-kW-Wallbox aufzuladen, dauert nur etwa drei Stunden. Andere Automodelle mit größeren Akkus brauchen entsprechend länger. Aber zum Laden über Nacht reicht auch hier in der Regel die günstigere 11-kW-Wallbox aus.
Der wichtigste Pluspunkt der Wallbox ist: Sicherheit. Der Anschluss des Elektroautos an die Haushaltssteckdose ist maximal für Notladungen gedacht, denn weder die Steckdose noch die Anschlussleitung sind für langes Laden unter hoher Last ausgelegt. Die Wallbox ist aber mehr als eine „bessere Steckdose“, denn sie kommuniziert mit der Bordelektronik des Stromers. Kurz gesagt teilt sie dem Stromnetz mit, mit welcher Stromstärke das E-Auto laden kann. Der Vorgang wird gesteuert und überwacht, und die Hausinstallation ist so besser vor Überlastung geschützt. Smarte Wallboxen verfügen zusätzlich über eine Kommunikationsschnittstelle zum Internet. Dann lässt sich das Laden per App steuern und man sieht auf dem Smartphone, sobald der Vorgang beendet ist. Mit einem Lastmanagement-System können beispielsweise in Tiefgaragen von Wohnanlagen auch mehrere E-Autos gleichzeitig Strom tanken, ohne die Hausinstallation zu überlasten.
Was kostet die Ladestation fürs E-Auto?
Allein bei den 11-kW-Wallboxen gibt es nach Recherchen des ADAC mittlerweile mehr als 300 Produkte am Markt. Die Preise variieren stark, was die Auswahl nicht leichter macht. Der Automobilclub hat im Juni 2023 acht 11 kW-Wallboxen in der Preisklasse von knapp 700 Euro bis 1.200 Euro (ohne Installation) auf Sicherheit, Funktionalität, Montagefreundlichkeit und smarte Bedienungsfreundlichkeit getestet. Die Ergebnisse zeigen, worauf Elektroauto-Besitzer bei der Auswahl der Wallbox achten sollten. Ein extra Posten ist die Installation der Ladestation durch einen Elektroinstallateur, die rund 900 bis 2.000 Euro kostet. Kommen Änderungen am Sicherungskasten, Wanddurchbrüche oder längere Kabelwege hinzu, kann es auch noch um ein paar Hundert Euro teurer werden.
Wallbox selbst installieren? Keine gute Idee!
Geübte Heimwerker könnten auf die Idee kommen, ihre Ladestation selbst zu installieren, um Geld zu sparen. Das ist keine gute Idee! Montage und Installation gehören in die Hände eines zertifizierten Elektroinstallateurs. Bei nicht fachgerechter Ausführung handelt man sich womöglich noch Ärger ein, etwa wenn es um die Schadensregulierung im Versicherungsfall geht. Auch die Garantie des Ladepunkts könnte erlöschen, wenn er nicht von einem zugelassenen Elektriker installiert wurde.
Am besten sucht man sich einen Fachbetrieb, der Erfahrung mit dem Anschluss von Wallboxen hat und sich mit den aktuellen Normen und Gesetzen auskennt. Er begleitet den Kunden dann durch die gesamte Installation und nimmt ihm zeitraubende Recherchen und Pflichten ab, wie zum Beispiel die Anmeldung der Ladeeinrichtung beim Netzbetreiber. Noch ein Vorteil: Der Elektro-Profi haftet für die fachgerechte Ausführung.
Mit Öko-Ladestrom günstig und klimaneutral laden
Für Vielfahrer kann sich ein optimierter Öko-Ladestrom lohnen. Damit laden sie ihr E-Auto an der Wallbox besonders günstig auf. Der Autostrom wird über einen separaten Zähler getrennt vom Haushaltsstrom erfasst. Der örtliche Netzbetreiber darf dann bei erhöhter Stromnachfrage die Stromlieferung kurz unterbrechen. Im Gegenzug werden verringerte Netzentgelte sowie Konzessionsabgaben fällig und der Strompreis ist um rund 5 Cent pro kWh günstiger als der normale Ökostrom.