Wärmewende: Wie heizen wir morgen?

Die Wärme­wende erregt die Gemüter: Nach den Plänen der Ampel­koalition müssen ab 2024 neu einge­baute Heizungen zu 65 Prozent mit erneuer­baren Ener­gien betrieben werden. Damit wird die Energie­wende im Eigen­heim für Haus­eigen­tümer plötz­lich zum drängenden Thema. Vor allem ältere Menschen fühlen sich über­fordert. Sie fürchten, ihre Immo­bilie verkaufen zu müssen, weil das Geld nicht reicht. Nach einem Experten­gutachten des Paritä­tischen Wohlfahrt­verbands zusammen mit dem Bund für Umwelt und Natur­schutz (BUND) verfügt „nur die Hälfte aller Eigen­tümer*innen, die in der eigenen Immobilie leben, über aus­reichende finan­zielle Mittel, um die teuren Sanie­rungen zu finanzieren”. Viele würden „die etwa fünf­stelligen Aus­gaben, die auf sie zukommen, nicht alleine bewältigen können“, erklärt der Sozial­verband.

Wie aber ist die Wende im Heiz­keller überhaupt zu schaffen, wenn die Finan­zierung viele Haushalte überfordert und im Handwerk Fach­kräfte fehlen, um die klima­freundlichen Heizungen einzu­bauen? Zeit für einen Reality-Check.

Wärmewende in Deutschland: Was ist geplant und was nicht?

Übrigens: Von einem „Verbot” für fossile Heizungen ab 2024 war seitens der Bundes­regierung nie die Rede. Solange Ihre Gas­heizung noch funktions­tüchtig ist, darf sie weiter ihren Dienst tun. Und defekte Geräte können repariert werden. Erst Ende 2044 soll die Wärme­wende komplett umgesetzt sein – so steht es im Bundes-Klima­schutz­gesetz. Dann dürfen Sie zum Heizen gar keine fossilen Energien mehr einsetzen.

Symbolbild Heizungsüberlegungen im Einfamilienhaus

In Panik geraten muss derzeit niemand wegen der Wärme­wende. Wenn das neue Gebäude­energie­gesetz (GEG) tatsächlich wie geplant am 1. Januar 2024 in Kraft tritt, hätten Haus­eigentümer und Haus­eigentümerinnen noch einige Jahre Zeit, um sich auf die Neue­rungen einzustellen. Denn von Neubau­gebieten abge­sehen, bliebe vorerst alles beim Alten.

Zunächst müssten die Kommunen ein Konzept für eine klima­freundliche Wärme­planung vorlegen. Dafür wäre in Groß­städten Zeit bis Ende 2025, sonst sogar bis Ende 2027.  Erst danach würde auch im Gebäude­bestand die Pflicht gelten, dass neue Heizungen mindestens 65 Prozent erneuer­bare Energien nutzen. Diese könnte dann zum Beispiel mit Ökostrom plus Wärme­pumpe, Pellets, Hybridsystem und, theoretisch, auch mit Biogas oder Wasser­stoff erfüllt werden.

Was versteht man unter Wärmewende?

Die Bezeich­nung Wärme­wende steht für die Trans­formation hin zu einer klima­neutralen Wärme­versorgung bis zum Jahr 2045. Aktuell sind in Gebäuden und in der Industrie noch mehr­heitlich fossile Brenn­stoffe wie Kohle, Heizöl und Erdgas bei der Erzeugung von Wärme­energie im Einsatz. Etwa 40 Prozent aller CO2-Emissionen in Deutsch­land entstehen im sogenannten Wärme­markt. Das Treib­haus­gas wird beim Beheizen und Klima­tisieren von Gebäuden, bei der Warm­wasser­bereitung, aber auch bei der Erzeugung von Prozess­wärme und Kälte in Gewerbe und Industrie ausge­stoßen. Die Wärme­wende macht zusammen mit der Strom- und Mobilitäts­wende die deutsche Energie­wende aus.

Familie hält Dach aus Pappe über sich
Beratung im Heizkeller
Fachmann prüft Heizungsrohre

Heizungstausch nicht überstürzen

Die Verbraucher­zentrale rät Haus­besitzern jetzt erst mal dazu, „einen kühlen Kopf zu bewahren und sich nicht zu vor­schnellen Entschei­dungen hin­reißen zu lassen“, was den Heizungs­wechsel angeht. Aktionismus verursacht nur unnötige Kosten. Angesichts der Vielzahl von Heraus­forderungen für Moderni­sierungswillige – wie Inflation, gestiegene Bauzinsen, Handwerker­mangel und der schwer durchschau­baren Förder­situation – sollte ein Profi-Energie­berater die erste Anlauf­stelle sein. Er kann den energe­tischen Zustand der Immobilie ermitteln und einen Sanierungs­fahrplan erstellen, damit sich die Investitionen möglichst zeitnah amorti­sieren. Er ist auch Experte für Förder­möglichkeiten, prüft die Voraus­setzungen für einzelne Maßnahmen und übernimmt auf Wunsch die Antrags­stellung.

Lohnt sich immer noch: Alte Gasheizung sanieren

Maß­nahmen wie die Dach- und Fassaden­dämmung sind sehr effektiv, amorti­sieren sich aber erst nach 15 bis 20 Jahren. Das bessere Kosten-Nutzen-Verhältnis haben Sie, wenn Sie Ihre alte Heizung auf den Stand der Technik bringen lassen. Gibt es in Ihrer Stadt noch keine Wärme­planung, sollen Sie nach dem neuen Gebäude­energie­gesetz auch ab 2024 noch eine neue Gas­heizung ein­bauen dürfen, die dann ledig­lich bereit für den Betrieb mit Wasser­stoff („H2-ready“) sein muss.

Der Vorteil: Die notwendige Infra­struktur ist schon vorhanden, und Sie erhalten eine Tech­nologie, mit der Sie bereits vertraut sind. Auch die Um­rüstung von Öl- auf Gas ist vergleichs­weise günstig, sofern bereits ein Gas­anschluss in der Straße liegt. Das senkt die CO2- und Fein­staub-Emissionen und schafft Platz im Keller.

Verglichen mit dem Umstieg auf eine Pellet­heizung oder Wärmepumpe liegen die Investitions­kosten für die Erneuerung Ihrer Gas-Heizung deutlich niedriger. Und nach der Amortisations­zeit von zehn bis 15 Jahren können Sie immer noch in eine Wärme­pumpe investieren – oder sich an ein dann vorhan­denes Wärme­netz anschließen lassen. Der Vorteil: Dann müssen nicht Sie für die Umstellung der Wärme­versorgung auf erneuer­bare Energien sorgen, sondern die Betreiber der Wärme­netze.

Waage zur Wärmewende

Noch kaum Erneuerbare Energien im Wärmesektor

Grafik zur Wärmewende gestern-heute-morgen

Die Grafik zeigt: Die Wärme­wende in Deutschland kommt nur schleppend voran. Erst knapp 18 % der in Deutschland verbrauchten Wärme kamen 2022 aus erneuer­baren Quellen. Zum Vergleich: Beim Strom lag der Anteil der regenera­tiven Energien im gleichen Jahr bereits bei 46 %. Um das Ziel der Klima­neutralität bis 2045 zu erreichen, muss die Wärme­wende also Fahrt aufnehmen. 2030 will die Bundes­regierung bereits die Hälfte des Wärme­verbrauchs mit erneuer­baren Energien decken. Dazu sollen Heizungen langsam, aber stetig von fossilen Primär­energie­trägern wie Kohle, Heizöl und Erdgas auf erneuer­bare Energien umgestellt werden, also: Bio­energie, Geo­thermie, Umwelt­wärme (Wärme­pumpe) und Solar­thermie. Der Volks­mund spricht dann von „erneuer­barer Wärme.“

Wärmewende im Neubau …

Führend bei der erneuer­baren Wärme in Deutschland sind die Bio­energien, allen voran Pellets und Holzhack­schnitzel. Doch Wärme­pumpen holen auf – vor allem im Neubau: Mehr als die Hälfte aller 2022 zum Bau genehmigten Wohnungen werden mit Umwelt­wärme, zumeist aus der Außen­luft oder dem Erdreich, beheizt. Einer der Gründe für ihre Beliebtheit im Neubau dürfte sein, dass Wärme­pumpen zur Erreichung einer Effizienz­haus-Stufe beitragen, für die es weiterhin Zuschüsse aus der Bundes­förderung für effiziente Gebäude (BEG) gibt. In gut gedämmten Neu­bauten mit groß­flächigen Fußboden­heizungen und geringen Heizlasten gelten Wärme­pumpen jedoch zurecht als das System der Wahl. Während ein moderner Gas­kessel aus einer Kilowatt­stunde (kWh) Gas etwa 0,9 Kilowatt­stunden Wärme macht, erzeugt die Wärme­pumpe aus einer kWh Betriebs­strom die drei- bis vierfache Menge an Wärme.

… versus Bestand: größte Klimabaustelle

Grafik zu Heizen im Neubau versus im Bestand

Auch das gehört zur Realität: In bestehen­den Gebäuden spielt erneuer­bare Wärme noch fast keine Rolle. In gut drei Viertel (74,3 %) aller Bestands­wohnungen sorgten 2021 Erdgas und Heizöl für Raum­wärme und Warm­wasser. Das eigent­liche Problem dabei: Im Schnitt jede vierte Heizung ist schon 25 Jahre und älter und stößt damit besonders viel CO2 aus. Hinzu kommt, dass die Mehr­zahl der Häuser in Deutschland Licht­jahre von heutigen Standards entfernt ist. Hier liegt buch­stäblich die größte Klima­baustelle einer jeden Bundes­regierung, denn fast 20 % aller jährlichen Treibhaus­gasemissionen entstehen durch das Heizen von Gebäuden. Ohne die Wärme­wende zu Hause, ist Klima­neutralität bis 2045 nicht zu erreichen.

Neue Heizung von Erenja ohne hohe Investitionskosten

Sie wollen auch bei Ihrer nächsten Heizung bei Gas bleiben, aber kein finan­zielles Risiko eingehen? Haben Sie schon mal daran gedacht, eine Heizung zu mieten, statt sie für sich zu kaufen? Dann könnte Wärme+ von Erenja eine Option für Sie sein. Dabei finanzieren und betreiben wir Ihre neue Gas-Brennwert­anlage und Sie können sich zehn oder 15 Jahre einfach entspannt zurücklehnen, denn wir über­nehmen alle anfallenden Betriebs- und Reparatur­kosten.

Frau liest im Sessel mit Füßen am Heizkörper

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