Ein Heizungstausch lohnt sich. Nutzen Sie unsere Tipps und Checklisten!
Sie möchten Ihre alte Gas- oder Ölheizung austauschen? Eine gute Idee, denn moderne Heizsysteme laufen deutlich effizienter und benötigen für dieselbe Heizleistung viel weniger Energie. Prüfen und planen Sie schon jetzt den Einstieg in die erneuerbaren Energien: Fossile Energieträger zum Heizen sind ein Auslaufmodell und müssen laut Gebäudeenergiegesetz (GEG) in den kommenden Jahren schrittweise ersetzt werden. Ab 2045 dürfen reine Gas- und Ölheizungen nicht mehr betrieben werden. Wichtig ist es, eine Lösung zu haben, bevor der alte Kessel kaputt geht. Beginnen Sie deshalb lieber heute als morgen mit der Planung des Heizungstauschs. Erenja zeigt Ihnen, wie Sie dabei Schritt für Schritt vorgehen.
Gas- oder Ölheizung austauschen: Wann ist der richtige Zeitpunkt?
Je älter Ihre Anlage, desto höher ist das Risiko für Ausfälle. Staatliche Förderungen helfen Ihnen, damit sich Ihre Investition in eine moderne Heizung schneller bezahlt macht.
Agieren statt reagieren
Die Angst vor hohen Kosten und dem Aufwand für die Umstellung hält viele Besitzer davon ab, ihre alte Gas- oder Ölheizung zu erneuern. Doch wer zögert, führt nicht selten genau das herbei, was er eigentlich vermeiden will: Hohe Heizkosten und ungeplante Rechnungen für Reparaturen oder auch ein Heizungstausch aus der Not heraus – genau in der Heizsaison, wenn Handwerker schwer zu kriegen sind. Wenn Sie eine oder mehrere der nachfolgenden Fragen mit „Ja“ beantworten können, sollten Sie einen Heizungstausch ernsthaft in Betracht ziehen:
✅ Ist Ihre Öl- oder Gasheizung 20 Jahre oder älter?
✅ Haben Sie noch einen Niedertemperaturkessel im Keller?
✅ Fehlt bei Ihnen eine witterungsgeführte Heizungsregelung oder funktioniert diese nicht mehr?
✅ Hat Ihr Installateur Ihnen gesagt, dass es für Ihr Modell keine Ersatzteile mehr gibt?
Erneuerung Öl- und Gasheizung: Welche Alternativen gibt es?
Seit 2024 müssen in Neubauten Heizungen mit 65 Prozent erneuerbarer Energie eingebaut werden. Für Bestandsbauten gelten großzügige Übergangsfristen. Aber auch deren Besitzer müssen früher oder später das 65-Prozent-Ziel einhalten. Der Gesetzgeber lässt eine Vielzahl von neuen Heizsystemen zu – das Stichwort heißt Technologieoffenheit:
✅ Wärmepumpe (Luft, Erde oder Wasser),
✅ Hybridheizung (z.B. Wärmepumpe und Gaskessel),
✅ Solarthermie (zur Unterstützung z. B. der bestehenden Gas-Brennwertheizung),
✅ Stromdirektheizung (z. B. Infrarotheizung, nur bei sehr gut gedämmten Häusern mit geringem Heizenergiebedarf),
✅ Biomasseheizung (Pellets oder Holz),
✅ H₂-Ready-Gasheizung (Heizung, die künftig auf 100 Prozent Wasserstoff aus dem Gasnetz umrüstbar ist),
✅ Gasheizung, die Biomethan, biogenes Flüssiggas, grünen Wasserstoff (hergestellt mittels Elektrolyse und Strom aus erneuerbaren Energien) oder blauen Wasserstoff (erzeugt aus Erdgas mit CO2-Abscheidung und -Speicherung, CCS) über den herkömmlichen Gasanschluss nutzt,
✅ Fern- oder Nahwärmeanschluss.
Auf ihrer Homepage hat die Verbraucherzentrale die Vor- und Nachteile verschiedener Heizungssysteme unter Kosten- und Klimaschutzgesichtspunkten übersichtlich aufgelistet.
Checkliste: Was ist die beste Heizung für den Altbau?
Zugegeben, die große Auswahl an Heizmöglichkeiten macht es Modernisierern nicht gerade leicht, sich für die richtige Technik zu entscheiden. Diese Fragen helfen Ihnen weiter:
Gut zu wissen!
Eine herstellerunabhängige Energieberatung hilft Ihnen dabei, viele dieser Fragen zu klären. Die Verbraucherzentralen vor Ort aber auch viele Heizungsfachbetriebe bieten den staatlich geförderten „Eignungs-Check-Heizung“ oder einen „Solarwärme-Check“ mit maximal 30 Euro Zuzahlung für Sie an.
Gas- oder Ölheizung austauschen: Diese 5 Punkte sollten Sie außerdem beachten
Fördermittel beim BAFA beantragen
Der Staat unterstützt Sie mit der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) beim Wechsel zu einer klimafreundlichen Heizung. Es gibt Zuschüsse vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und ergänzend zinsgünstige Kredite bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Wohngebäudeeigentümer erhalten beim BAFA grundsätzlich eine Förderung von 30 Prozent der Gesamtkosten der Heizungssanierung (Grundförderung). Hinzu kommen noch weitere Boni, für die Sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen müssen. In Summe übernimmt der Staat beim Einbau einer effizienten Wärmepumpe bis zu 70 Prozent der Kosten.
Förderfähig sind neben Wärmepumpen auch Pelletheizungen, solarthermische Anlagen und Brennstoffzellenheizungen (Kraft-Wärme-Kopplung). Bezuschusst werden zudem alle entstehenden Kosten, die direkt mit dem Heizungstausch zusammenhängen – etwa für Demontage und Installation. Sie müssen die Förderung beantragen, bevor die neue Heizung eingebaut wird. Beachten Sie, dass sich Förderbedingungen wie auch die Struktur der Zuschüsse laufend ändern können. Deshalb sollten Sie mit der Beantragung nicht zu lange warten.
Wichtig: Voraussetzung für die Förderung des Heizungstausches ist die Einbindung eines Fachunternehmens, mit dem Sie einen „Lieferungs- oder Leistungsvertrag mit auflösender oder aufschiebender Bedingung der Förderzusage” abschließen. Das bedeutet, dass der Vertrag nur dann in Kraft tritt, wenn es zur Förderzusage kommt. Am einfachsten ist es, wenn der Handwerksbetrieb den Vertrag zusätzlich zum zu seinem Angebot erstellt.
Individueller Sanierungsfahrplan
Sie haben noch gar keinen Plan, wie Sie Ihr Zuhause insgesamt energieeffizienter machen können? Dann ist ein „individueller Sanierungsfahrplan“ (iSFP) eine sinnvolle Investition. Er verschafft Ihnen Klarheit über den energetischen Ist-Zustand Ihres Gebäudes und zeigt auf, wie Sie durch Sanierungsmaßnahmen Schritt für Schritt eine Verbesserung der Effizienz erreichen können. Der iSFP wird vom Bund mit bis zu 50 Prozent des Beratungshonorars gefördert. Der maximale Zuschuss pro Beratung bei einem Ein- oder Zweifamilienhaus beträgt 650 Euro.